Heftige Debatte in Bayern: CSU will Arbeitszeit verlängern, DGB und DEHOGA reagieren

Die CSU hat auf ihrem Parteitag eine Verlängerung der Tageshöchstarbeitszeit gefordert, was sofort eine kontroverse Debatte auslöste. Aktuell sind maximal zehn Stunden pro Tag erlaubt, doch die CSU hält eine flexiblere Handhabung für nötig, um auf die Bedürfnisse der Wirtschaft besser eingehen zu können. Außerdem könne damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden.

Der Gewerkschaftsbund in Bayern, vertreten durch seinen Chef Bernhard Stiedl, sieht in dem Vorstoß einen "Affront gegen die Leistungsträger" und hat eine Kampagne gegen die Verlängerung der Arbeitszeiten gestartet. Stiedl betont, dass die bestehenden Arbeitszeiten das Ergebnis langjähriger Arbeitskämpfe seien und verteidigt werden müssten.
Auf der anderen Seite steht der bayerische Hotel- und Gaststättenverband, deren Präsidentin Angela Inselkammer argumentiert, dass eine Umstellung auf eine gesetzliche Wochenarbeitszeit statt einer täglichen Höchstarbeitszeit den Betrieben und Beschäftigten mehr Flexibilität bieten würde. Sie betont, dass es nicht um Mehrarbeit gehe, sondern um eine bessere Anpassung an betriebliche und mitarbeiterseitige Bedürfnisse.

Die Diskussion zeigt die tiefen Gräben zwischen den Interessen der Arbeitgeber, die nach weniger Regulierung verlangen, und den Gewerkschaften, die die Rechte der Arbeitnehmer schützen wollen. Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) unterstützt die CSU-Forderung und sieht in der aktuellen Krise keinen Raum für eine Arbeitszeitverkürzung, sondern fordert ebenfalls eine Anpassung der gesetzlichen Regelungen.

Die CSU sieht sich mit ihrem Beschluss auf dem richtigen Weg, die gesetzlichen Rahmenbedingungen den wirtschaftlichen Notwendigkeiten anzupassen. Der DGB hingegen warnt vor den gesundheitlichen und sozialen Folgen längerer Arbeitszeiten. Diese Debatte dürfte in den kommenden Monaten weiter an Schärfe gewinnen.