Reform des Familienrechts: Das erwartet Trennungsfamilien
Die Regierung plant nun eine Reform, um Trennungsfamilien besser zu helfen. Wie diese Reform aussieht und was sie bedeutet, lest ihr hier.
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Jedes Jahr erleben in Deutschland mehr als 100.000 Kinder die Scheidung ihrer Eltern, so das Statistische Bundesamt. Doch für einige von ihnen bedeutet dies nicht nur eine Umstellung, sondern auch einen langwierigen und belastenden Streit um Umgangs- und Sorgerechtsfragen. Die Regierung plant nun eine Reform, um diesen Familien besser zu helfen.
Was ist geplant?
Das Bundesjustizministerium plant eine Reform des Kindschaftsrechts mit dem Ziel, getrennten Eltern und ihren Kindern besser zu helfen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf dem Umgangs- und Sorgerecht.
Die geplanten Maßnahmen umfassen
- Vollstreckbare Umgangsvereinbarungen: Eltern sollen Vereinbarungen über die Betreuung ihrer Kinder beurkunden lassen können, um den vereinbarten Umgang im Streitfall einfacher durchsetzen zu können.
- Angeordnetes Wechselmodell: Familiengerichte sollen gesetzlich befugt sein, ein Wechselmodell anzuordnen, wenn es dem Kindeswohl entspricht. Dies würde die Betreuung durch beide Elternteile im Wechsel umfassen.
- Definition des Kindeswohls: Das Ministerium plant, die maßgeblichen Bedürfnisse des Kindes näher zu definieren und die Kriterien für die Ermittlung des Kindeswohls im Gesetz festzulegen.
- Besserer Schutz vor häuslicher Gewalt: Familiengerichte sollen verpflichtet werden, Anhaltspunkte für häusliche Gewalt umfassend zu ermitteln und eine Risikoanalyse durchzuführen. Ein Elternteil, der Gewalt ausübt, soll keine Vollstreckung des Umgangsrechts erreichen können.