Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Früher Feierabend statt Pause: Ist das erlaubt?

Im hektischen Arbeitsalltag sehnen sich viele Angestellte nach einer Verkürzung der Arbeitszeit. Doch was wäre, wenn man statt einer regulären Pause einfach früher Feierabend machen könnte? Klingt verlockend, oder? Doch ist das überhaupt erlaubt?

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Frau klappt Laptop herunter Job & Berufsleben Foto: Antonioguillem/Adobe Stock

In der heutigen Arbeitswelt, in der Zeit oft knapp und die Anforderungen hoch sind, suchen viele Arbeitnehmer nach Möglichkeiten, ihre Arbeitszeit effektiver zu gestalten. Eine Frage, die sich dabei immer wieder stellt, lautet: Kann man die reguläre Pause auslassen und stattdessen früher Feierabend machen?

Früher Feierabend machen

Grundsätzlich gilt: Die Pause auszulassen und früher zu gehen sei nur möglich, wenn der Chef einverstanden ist, erläutert Alexander Bredereck. Eine einvernehmliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die den Verzicht auf Pausen und die frühere Beendigung der Arbeitszeit regelt, ist in vielen Fällen möglich. Es ist jedoch ratsam, diese Vereinbarung schriftlich festzuhalten, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden. In einigen Unternehmen gibt es sogenannte Gleitzeitmodelle, bei denen Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit flexibel gestalten können. In solchen Fällen ist es oft möglich, die Pause zu kürzen oder sogar auszulassen, um früher den Feierabend anzutreten. Allerdings müssen die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der maximalen Arbeitszeit pro Tag und pro Woche weiterhin eingehalten werden. 

Doch eine allgemeine Regelung, dass ihr früher Feierabend machen könnt, statt eure Pause zu nehmen, gibt es nicht.

Anspruch auf Pausen

Nach dem Arbeitszeitgesetz haben Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf Pausen, um ihre Arbeitskraft zu regenerieren und ihre Gesundheit zu schützen. Die gesetzlichen Bestimmungen legen fest, dass bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden eine Pause von mindestens 30 Minuten einzulegen ist. Bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden erhöht sich die Mindestdauer der Pause auf 45 Minuten. Diese Pausenregelungen sollen sicherstellen, dass Arbeitnehmer ausreichend Zeit haben, sich zu erholen und neue Energie zu tanken.

Pausenregeln müssen eingehalten werden

Soweit es im Unternehmen feste Pausenregeln gibt, müssen sich auch Arbeitnehmer daran halten. Verstöße können im schlimmsten Fall eine Abmahnung oder im Wiederholungsfall auch eine Kündigung zur Folge haben. 

Die Praxis sieht in vielen Bereichen ganz anders aus, zum Beispiel in der Gastronomie oder in der Pflege.

Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht

Problematisch würden vom Arbeitgeber geduldete Verstöße für Beschäftigte vor allem dann, wenn der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer loswerden will.

Auswirkungen auf die Arbeitsleistung

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass der Verzicht auf Pausen Auswirkungen auf die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden haben kann. Pausen dienen nicht nur der körperlichen Erholung, sondern auch der mentalen Regeneration. Durch den Verzicht auf Pausen kann die Konzentration nachlassen und die Fehleranfälligkeit steigen. Insbesondere in Berufen mit erhöhter physischer oder psychischer Belastung, beispielsweise im Gesundheitswesen oder bei sicherheitsrelevanten Tätigkeiten, sind Pausen zum Schutz der Arbeitnehmer unerlässlich.

Coffee Music

Unplugged und entspannt! Singer-Songwriter, Pop & exklusive Live-Sessions.

Unplugged und entspannt!

Gerade läuft: