Entertainer Oliver Kalkofe im Sonntagsfrühstück

Es ist einfach total schwer, weil ich mache so viele Sachen und wenn ich immer eins davon nehme, (…) denke ich immer, ich lüge. Ich dilettiere mich so durch die ganzen verschiedenen Felder durch und mache das alles so semiprofessionell, aber es gibt dafür keinen richtigen Begriff. Ich sage da manchmal so ‚Humorfacharbeiter‘. Aber ich weiß wirklich nicht genau, was ich bin, also alles und nichts.

Oliver Kalkofe

Ich liebe das Fernsehen, das hat mich aufgezogen, das war mein bester Freund in meiner Jugend, neben dem Videorekorder. Und ich habe das immer geliebt, alles, was ich da tue, und eben auch das Fernsehen an sich. Deswegen habe ich mich aber auch geärgert, über all die Scheiße, die dann kam. Und ärgere mich, wo das Fernsehen, als so tolles Medium, wie auch das Radio, hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Wo ich immer denke, ihr könntet das alles machen, warum macht ihr dann so eine Scheiße.

Oliver Kalkofe

Ich finde ‚Boomer‘ ist so ein Gemeinschaftsgefühl. Also ich glaube auch, Boomer ist etwas, wo einerseits die Jugend so ein bisschen sagt, wie ‚alte Leute‘ (…). Viele sind auch ein bisschen neidisch auf die Boomer, weil die Boomer haben etwas, was sie verbindet. (…) Wir haben halt eine Sache durch den Mangel von damals, den es gab. Weil es nicht so viel gab und auch nur zwei oder dann später, überschaubar viele Fernsehsender. Und eben noch lineares Fernsehen, feste Sendungen, die man zu festen Zeiten geguckt hat und wo man wusste, das haben ganz viele auch geguckt. Wir haben ein gemeinsames Erlebnis gehabt (…) und das ist etwas Schönes, das verbindet auch nach vielen Jahren. Das ist für eine jüngere Generation viel schwerer, weil durch das Riesenangebot muss man erst mal suchen.

Oliver Kalkofe

Deswegen meide ich auch ehrlich gesagt heute einen Großteil des aktuellen Fernsehens, was ja zu einem Großteil wirklich fast nur noch aus Scripted Reality und anderem Kram besteht, und such mir nur noch die Sachen raus, die mir wirklich Spaß machen (…). Die Streamer fingen an, um sich gegen das Fernsehprogramm abzusetzen und zu zeigen, dass auch sehr wohl fiktionale Unterhaltung und eben auch komplizierte und intellektuell anspruchsvolle Unterhaltung in qualitativ hoch möglich ist. Dann haben sie aber gesehen, so viel können wir uns davon gar nicht leisten, die immer zu machen und ganz schnell musste man natürlich auch einfach Ware liefern (…). Und deswegen fingen sie jetzt an, eben auch Billigware nachzuschmeißen, um überhaupt was zu haben.

Oliver Kalkofe

Ich habe nur ein Outfit. Und zwar zusammengefasst heißt es ‚schwarz‘. (…) Ich habe mich nie um Mode gekümmert. (…) Aber wenn ich privat rausgehe und ich versucht habe, mal was Flippiges oder was Cooles oder so zu tragen, ich sehe einfach mit fast allem scheiße aus, außer im Smoking oder ganz schwarz.

Oliver Kalkofe