Ärzteschaft fordert Zuckersteuer und höhere Abgaben auf Tabak
Die deutsche Ärzteschaft fordert entschiedene Maßnahmen zur Gesundheitsprävention: eine Zuckersteuer und höhere Abgaben auf Tabak. Erfahrt hier, warum und welche Vorteile das bringen könnte.
Die Bundesärztekammer (BÄK) hat ihre Forderungen für die kommende Bundestagswahl präsentiert. Im Fokus stehen die Fachkräfteproblematik, die Stabilität des Gesundheitswesens und die Notwendigkeit einer Entbürokratisierung. BÄK-Präsident Klaus Reinhardt betont die dringende Notwendigkeit von Strukturreformen, um das hohe Niveau der Gesundheitsversorgung in Deutschland zu erhalten und zu verbessern. Welche Positionen und geplanten Maßnahmen gefordert werden, haben wir für euch zusammengefasst.
Warum fordert die Ärzteschaft eine Zuckersteuer?
Die Ärzteschaft sieht in der Zuckersteuer ein wirksames Instrument zur Reduzierung des Zuckerkonsums. Studien zeigen, dass zuckerhaltige Getränke maßgeblich zu Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen metabolischen Erkrankungen beitragen. Eine Steuer könnte den Konsum dieser Getränke senken und somit die öffentliche Gesundheit verbessern. Denn diese Krankheiten stellen nicht nur eine erhebliche Belastung für die Betroffenen dar, sondern verursachen auch hohe Kosten im Gesundheitssystem. Außerdem könnte die durch die Steuer generierte Einnahme gezielt für gesundheitsfördernde Programme verwendet werden, die weiter zur Aufklärung und Prävention beitragen.
Was sagt die Forschung zu den Auswirkungen einer Zuckersteuer?
Forschungen, wie die der Technischen Universität München, belegen, dass eine Zuckersteuer den Konsum zuckerhaltiger Getränke signifikant reduzieren und dadurch die Prävalenz von Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten senken könnte. Internationale Beispiele zeigen, dass die Einführung einer Zuckersteuer auch die Hersteller dazu anregen kann, die Rezepturen ihrer Produkte zu ändern, indem sie den Zuckergehalt reduzieren, um Steuerbelastungen zu vermeiden.
Wie könnten höhere Tabakabgaben die Gesundheit fördern?
Tabakkonsum ist eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und chronische Erkrankungen wie Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Höhere Abgaben auf Tabakprodukte würden den Konsum verringern und dadurch die Gesundheitsbelastung der Bevölkerung reduzieren. Eine solche Maßnahme hat sich in vielen Ländern als effektiv erwiesen, um die Raucherquote zu senken. Die zusätzlichen Einnahmen aus höheren Tabakabgaben könnten zudem in Präventionsprogramme und die Behandlung von durch Tabak verursachten Krankheiten investiert werden, was die gesundheitliche Belastung der Gesellschaft weiter reduziert und langfristig zu einer gesünderen Bevölkerung führt.