Vorsichtiges Aufatmen in der bayerischen Landwirtschaft
Die Sorgen waren groß, doch inzwischen zeichnet sich ab, dass dem Maul- und Klauenseuchenausbruch in Brandenburg keine weiteren folgen. Entwarnung also für Bayern?
München (dpa/lby) - Nach dem Ausbruch von Maul- und Klauenseuche in der ersten Januarhälfte in Brandenburg zeichnet sich unter Bayerns Landwirten Entspannung ab - die Branche bleibt aber wachsam. Es sei weiterhin Vorsicht geboten, teilte eine Sprecherin des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) mit. Tierhaltende Betriebe sollten ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und möglicherweise auch verstärken.
Nachdem die Tierseuche bei einer Wasserbüffelherde in Brandenburg nachgewiesen worden war, wurden bislang keine weiteren Fälle im Bundesgebiet bekannt. Es war in Deutschland der erste Ausbruch der Krankheit, die für den Menschen ungefährlich ist, seit 35 Jahren.
Märkte stabil
Während Exportbeschränkungen in der EU regional begrenzt sind, waren von Exportstopps in Drittländern auch bayerische Erzeuger betroffen. Große Unruhe ist aber ausgeblieben. «Die Marktlage ist stabil», hieß es mit Blick auf die Milchwirtschaft aus dem Landwirtschaftsministerium. «Was die Milchauszahlungspreise betrifft, so ist derzeit kein Einbruch erkennbar», teilte ein Sprecher mit.
Auch die Auswirkungen auf den Fleischmarkt hielten sich derzeit noch in Grenzen. Der wichtigste Grund dafür sei, dass der bayerische Anteil an Exporten in Drittländer relativ gering ist. Allerdings seien Drittstaaten bisher Abnehmer vor allem für Schlachtnebenprodukte gewesen. Hier werde es darauf ankommen, zeitnah neue Absatzwege zu finden.
Die Wachsamkeit sei nach wie vor hoch, betonte Susanne Glasmann, Geschäftsführerin des Verbands der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft. Exporte innerhalb der EU liefen weitgehend ungehindert. Exporte in Drittländer seien uneinheitlich bis teilweise schwierig.
Behörden verfolgen Situation
Das für die Tierseuchen-Bekämpfung verantwortliche Umweltministerium teilte mit: Die Staatsregierung und die zuständigen Behörden beobachteten die Situation äußerst aufmerksam. Die Maßnahmen würden laufend an die aktuelle Lage angepasst. «Derzeit sind bis auf den ursprünglichen MKS-Fall in Brandenburg keine weiteren aufgetreten, so dass für Bayern aktuell keine über das übliche Maß hinausgehenden Biosicherheitsmaßnahmen erforderlich sind.» Ziel sei es, einen Ausbruch in Bayern zu verhindern.
Unter dem Begriff Biosicherheit werden Maßnahmen verstanden, die das Risiko mindern sollen, Infektionskrankheiten in Tierbestände einzuschleppen oder innerhalb des Bestands zu verbreiten.