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Bundesrat billigt Krankenhausreform: Neue Herausforderungen für Bayerns Kliniken

Der Bundesrat hat grünes Licht für die Krankenhausreform gegeben. Was bedeutet das für die Kliniken in Bayern? Alle Informationen dazu gibt's hier.

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Gesundheitsminister informiert über Krankenhausreform in NRW. Bayern Marijan Murat/dpa

Die Krankenhausreform hat die letzte Hürde genommen: Der Bundesrat hat das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz gebilligt, welches nun schrittweise umgesetzt wird. Ziel ist es, die Qualität der Behandlungen durch Spezialisierung und eine engere Verzahnung von ambulanten und stationären Sektoren zu verbessern.

Einführung von Vorhaltepauschalen

Statt der bisherigen Fallpauschalen tritt zukünftig eine Vorhaltevergütung. Diese orientiert sich nicht mehr nur an der Anzahl der Behandlungen, sondern auch an den grundsätzlich vorgehaltenen Leistungen der Kliniken. Insgesamt sind 65 Leistungsgruppen vorgesehen, die mit Qualitätskriterien und Mindestvorhaltezahlen verknüpft werden.

Versorgung in ländlichen Regionen

Das Gesetz soll insbesondere in ländlichen Gebieten die medizinische Versorgung verbessern. Hierzu sollen bestimmte Kliniken auch fachärztliche Leistungen anbieten, die bisher nur von niedergelassenen Fachärzten durchgeführt wurden. Zudem wird die ambulante Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher erleichtert.

Kritik und Anpassungen in Bayern

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach äußerte sich kritisch über das Ergebnis der Abstimmung. Sie bedauerte das Scheitern der Anrufung des Vermittlungsausschusses und kritisierte die Bundesregierung für das Fehlen flexibler Ausnahmemöglichkeiten, die die Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen könnten. In Bayern haben Kliniken bereits ihre Leistungsgruppen gemäß der neuen Regelung beantragt. Die Krankenhäuser in Kelheim, Landshut und Bogen planen, ihre bisherigen Angebote zum Großteil beizubehalten, während die Klinik Mallersdorf sogar ihre Leistungen ausbauen möchte.

Enttäuschung bei bayerischen Klinikvertretern

Prof. Dr. Sylvia Pemmerl vom Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg äußerte sich enttäuscht über das Abstimmungsergebnis im Bundesrat. Sie hatte sich einen Weg in den Vermittlungsausschuss erhofft, um wichtige Nachbesserungen zu erreichen. Die aktuelle Fassung der Reform sieht sie kritisch: "Sie bringt aus unserer Sicht zu viele Unwägbarkeiten mit sich, fängt die bestehenden Finanzierungslücken nicht auf und berücksichtigt die regionalen Gegebenheiten zu wenig." Die Details der Reform seien noch unklar, ebenso die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung. Aber man wolle natürlich die bestehenden Leistungen auch in Zukunft anbieten, so Pemmerl. Das wollen auch andere Krankenhäuser wie in Bogen, Kelheim oder in Landshut.