Bayern setzt auf Großunterkünfte für Geflüchtete – Kritik von SPD und Aktivisten
Bayern will Geflüchtete in Großunterkünften unterbringen, um Kosten zu sparen. Doch die Entscheidung stößt auf Widerstand. Alle Informationen dazu gibt's hier.
Der Freistaat Bayern nimmt eine bedeutende Änderung in seiner Asylpolitik vor: In Zukunft sollen Geflüchtete vorrangig in Großunterkünften untergebracht werden. Diese Entscheidung, die laut Innenminister Joachim Herrmann eine Kostenreduktion bewirken soll, hat Kritik hervorgerufen.
Kritik von SPD und Flüchtlingsrat
Die SPD im Landtag setzt sich für eine Unterbringung in kleineren, dezentralen Einheiten ein, da diese die soziale Isolation der Geflüchteten reduzieren könnten. Der bayerische Flüchtlingsrat argumentiert ähnlich und betont in seiner Stellungnahme, dass kleinere Unterkünfte die Vorurteile und Ängste in der Nachbarschaft verringern und die Integration erleichtern würden. Große Unterkünfte hingegen führten zu Isolation und seien letztlich teurer, wenn man alle notwendigen Dienstleistungen einrechne.
Staatsregierung verteidigt die Entscheidung
Trotz der Kritik verteidigt die Staatsregierung ihre Entscheidung. Sie verweist auf die kontinuierlich steigenden Kosten im Asylbereich, die bereits jetzt bei rund 1,7 Milliarden Euro liegen und bis Ende des Jahres voraussichtlich auf bis zu 2,3 Milliarden Euro ansteigen werden. Die Regierung plant, die Auslastung der Unterkünfte zu erhöhen, um die Kosten zu senken.