Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Neues Jahr, neuer Job? Expertentipps für erfolgreiche Bewerbungsgespräche

Ein neues Jahr motiviert viele, über einen Jobwechsel nachzudenken. Erfahrt hier, wie ihr in Bewerbungsgesprächen glänzen könnt.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Bewerbung Job & Berufsleben Foto: Drazen/Adobe Stock

Das neue Jahr bringt oft den Wunsch nach Veränderung mit sich, und für viele steht ein Jobwechsel ganz oben auf der Liste. Doch wie stellt man sicher, dass man in Bewerbungsgesprächen einen starken Eindruck hinterlässt? Marcellus Barth, ein erfahrener Bewerbungsberater aus Würzburg, teilt im ANTENNE BAYERN Interview seine besten Tipps und Tricks, um in Vorstellungsgesprächen zu überzeugen. 

Wie präsentiere ich mich ideal in einem Bewerbungsgespräch?

Ein häufiger Test in Vorstellungsgesprächen sei die Frage nach der Selbstcharakterisierung. Barth erklärt, dass oft gefragt wird, ob man sich in vier Sätzen beschreiben kann. Hierbei wird beobachtet, ob man mehr oder weniger sagt, was indirekt Rückschlüsse auf das zukünftige Arbeitsverhalten zulässt.

Wir hören oft, ach 4 Charaktermerkmale. Mache ich also nur 3 Sätze oder mache ich 5 Sätze oder mehr. Dann überträgt man mein Antwortverhalten auf mein Arbeitsverhalten.

Marcellus Barth

Wo seht ihr euch in der Zukunft?

Ja, frag meinen Wahrsager oder Apotheker, könnte man fast sagen. Also 10 Jahre können wir ja wirklich kaum überblicken und genau das kann man auch sagen.

Marcellus Barth

Diese Frage kann herausfordernd sein, da niemand die Zukunft genau vorhersagen kann. Barth rät, sich auf die nächsten drei bis fünf Jahre zu konzentrieren und realistische Ziele für diese Zeit zu formulieren.

Wie geht man mit Nervosität um?

Nervosität ist in Bewerbungsgesprächen normal. Barth empfiehlt, diese offen anzusprechen. Wenn ihr zu Beginn sagt, dass ihr nervös seid, weil euch die Stelle wichtig ist, reduziert das den Druck und zeigt eure Authentizität.

Kleine Tests während des Gesprächs

In Bewerbungsgesprächen werden oft subtile Tests eingesetzt, um die Reaktionsfähigkeit und Vorbereitung der Kandidaten zu prüfen. Marcellus Barth hebt hervor, wie wichtig es ist, auf solche Momente vorbereitet zu sein. Ein Beispiel, das er anführt, betrifft die Reaktion auf die Abwesenheit einer erwarteten Person im Interview. Der Bewerber, der sich für eine Position als IT-Berater bewarb, saß zwei Personen gegenüber. Einer der Interviewer stellte sich als abwesend vor, indem er behauptete, Herr Müller Lüdenscheid könne leider nicht teilnehmen. Anstatt verwirrt oder irritiert zu reagieren, erkannte der Bewerber sofort, dass der Mann, der diese Aussage machte, tatsächlich Herr Müller Lüdenscheid selbst war. Diese aufmerksame und informierte Reaktion offenbarte, dass der Bewerber sich nicht nur mit den Details der ausgeschriebenen Stelle, sondern auch sehr genau mit den führenden Mitarbeitern des Unternehmens beschäftigt hatte. Solche Momente können entscheidend sein, um zu demonstrieren, dass man sich gründlich vorbereitet und wirklich Interesse an der Position und dem Unternehmen hat.

Der erste Eindruck: Händeschütteln

Das Händeschütteln zu Beginn eines Bewerbungsgesprächs ist mehr als nur eine höfliche Geste; es kann auch als Test dienen. 

Also ganz klassisch ist es so, dass ich bei einem Vorstellungsgespräch darauf warten muss, bis mein Gegenüber mir die Hand zum Gruß reicht. Die Regel heißt also tatsächlich, der Ranghöhere entscheidet über den Grad der Annäherung. Aber natürlich kann ich auch sagen, das werfe ich über Bord und ich seh uns auf einer Augenhöhe und geb ihm die Hand.

Marcellus Barth

Barth fügt jedoch hinzu, dass ein proaktives Händeschütteln vonseiten des Bewerbers als Zeichen von Selbstbewusstsein und Gleichberechtigung wahrgenommen werden kann. Einige Bewerber haben berichtet, dass ein selbst initiiertes Händeschütteln positiv aufgenommen wurde, da es ein Gefühl von Initiative und Respekt vermittle

Authentizität als Schlüssel zum Erfolg

Die Authentizität eines Bewerbers ist oft der Schlüssel zum Erfolg in einem Bewerbungsgespräch. Barth betont, dass es wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben, besonders wenn man von Natur aus introvertierter ist. Ein Bewerber, der seine Nervosität offen zugab, sei letztendlich eingestellt worden, weil er durch seine Ehrlichkeit und sichtbare Aufregung zeigte, wie wichtig ihm die Stelle war. Barth rät, sich nicht zu verstellen oder zu versuchen, jemand zu sein, der man nicht ist. Ehrlichkeit und echte Emotionen werden oft als Stärke wahrgenommen und können eine tiefere Verbindung zum Interviewer schaffen, was die Chancen auf eine erfolgreiche Anstellung erhöht.