Schock-Studie: Über eine Milliarde Menschen leiden an Adipositas
Immer mehr Menschen haben starkes Übergewicht. Dabei ist klar, wie Länder dieser Entwicklung entgegenwirken könnten, sagt die WHO. In zwei europäischen Ländern gibt es Lichtblicke.
Eine besorgniserregende Studie, veröffentlicht im renommierten Fachmagazin "The Lancet", hat einen alarmierenden Anstieg der Adipositasrate weltweit offenbart.
Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht rasant gestiegen
Laut dieser Analyse hat sich die Zahl der Menschen mit Adipositas seit 1990 drastisch erhöht. Besonders erschreckend ist der Anstieg bei Kindern und Jugendlichen, deren Adipositasrate sich in diesem Zeitraum vervierfacht hat. Auch bei Erwachsenen ist ein dramatischer Anstieg zu verzeichnen: Bei Frauen hat sich die Rate mehr als verdoppelt, bei Männern sogar fast verdreifacht. Insgesamt leben laut dieser globalen Analyse im Jahr 2022 über eine Milliarde Menschen weltweit mit Fettleibigkeit (Adipositas).
So sind die Zahlen in Bayern
In Schweinfurt ist die Rate der "krankhaft fettleibigen" Personen mit 41,6 von 1.000 Einwohnern die höchste in ganz Bayern. Auch in den angrenzenden unterfränkischen Landkreisen wie Haßberge, Aschaffenburg-Land, Aschaffenburg-Stadt und Miltenberg sind die Zahlen überdurchschnittlich hoch.
Im Gegensatz dazu zeigt Starnberg in Bayern mit nur 14,5 Betroffenen je 1.000 Einwohnern die niedrigste Quote auf. Überregional betrachtet, spiegelt sich in Bayern ein Nord-Süd-Gefälle wider, das auch im gesamten Bundesgebiet zu beobachten ist: Während im Norden und Nordosten Deutschlands, abgesehen von den schlankeren Regionen Hamburg und Schleswig-Holstein, Übergewicht verbreiteter ist, sind im Süden weniger Menschen von schwerem Übergewicht betroffen.
Was ist Adipositas?
Die Deutsche Adipositasgesellschaft definiert Adipositas als eine chronische Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Körperfett gekennzeichnet ist. Dies kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten führen. Die Diagnose von Adipositas erfolgt in der Regel durch die Berechnung des Body-Mass-Index (BMI). Ein BMI von 30 oder höher wird als "Adipositas Grad I" eingestuft.
Wie kann man Adipositas vorbeugen?
Um der Adipositas entgegenzuwirken, ist eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität von entscheidender Bedeutung, insbesondere von Kindesbeinen an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die an der genannten Studie beteiligt war, betont jedoch auch die Verantwortung von Politik und Gesellschaft. Maßnahmen wie die Beschränkung des Zugangs zu besonders salz-, fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken in der Nähe von Schulen sowie die Regulierung von Werbung für diese Produkte sind von entscheidender Bedeutung.
Globales Phänomen mit regionalen Unterschieden
Besonders alarmierend ist der Anstieg der Adipositasraten in Ländern wie den USA, wo die Zahlen extrem gestiegen sind, zeigen die Länder-Profile. Jedoch sind auch Inselstaaten im Pazifik wie Niue, Tonga und Amerikanisch-Samoa stark betroffen, mit Adipositasraten von teils über 60 Prozent. Auch in anderen Ländern wie Katar, Ägypten, Chile und den USA sind die Raten alarmierend hoch. Auf der anderen Seite kämpfen viele Länder nach wie vor mit Unterernährung und Mangelernährung, insbesondere in Teilen von Südostasien und Afrika südlich der Sahara.