Neue Multitasking-Studie: Sind Frauen wirklich besser als Männer?

Höher, schneller, weiter, in unserer Gesellschaft eigentlich nichts Neues. Da passt es doch super zwei oder mehrere Dinge gleichzeitig zu managen. Ist das wirklich so gesund für unser Gehirn? Wissenschaftler der Universität London haben bereits 2015 in einer Studie herausgefunden, dass Multitasking dumm macht. Das Gehirn switcht ständig hin- und her und kann sich eigentlich nur auf eine Sache konzentrieren. Man bekommt nur die Hälfte mit und kann der Arbeit nicht besonders gründlich nachgehen.

Eine neue Studie der RWTH Aachen University hat nun herausgefunden, dass Frauen keine besseren Multitasker sind. Die Forscher betonten zugleich, dass es in älteren Studien zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen gekommen ist. Das könne mit den gestellten Aufgaben zusammenhängen. Um alle Formen von Multitasking und die dafür nötigen kognitiven Fähigkeiten zu testen, gibt es kein einzelnes Experiment. In dieser Studie sollten Männer und Frauen Zahlen- und Buchstabentests durchführen. Die Probanden sollten auf einem Bildschirm Buchstaben als Vokale und Konsonanten bestimmen. Eine zweite Aufgabe sah vor, dass sie Zahlen als gerade oder ungerade identifizieren sollten. Bei einigen Tests mussten sie die zwei Aufgaben gleichzeitig erledigen, bei anderen schnell von einer auf die andere Aufgabe umschalten. Lösten die Probanden zwei Aufgaben gleichzeitig, so arbeiteten sie langsamer und nicht gründlich. Ein eindeutiger Unterschied zwischen den Geschlechtern war nicht feststellbar. In manchen Tests schnitten die Frauen besser ab, in manchen die Männer. 

Der Begriff Multitasking stammt eigentlich aus dem Computer-Bereich. Auf Deutsch bedeutet dies so viel wie Mehrprozessbetrieb. Es steht für die Fähigkeit eines Betriebssystems, mehrere Aufgaben, Tasks parallel auszuführen.