Arbeitsmarkt-Prognose: In welchen Berufen es in drei Jahren boomt
Der Fachkräftemangel ist auch bei uns in Bayern immer mehr zu spüren. Zuletzt wurde deswegen für den Pflegebereich im Freistaat ein Modellprojekt beschlossen. In welchen Berufen es 2026 viele Fachkräfte geben wird und in welchen sehr viele fehlen werden, das hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Job-Prognose zusammengefasst.
Zuletzt wurde für den Pflegebereich im Freistaat ein Modellprojekt beschlossen, das die Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege verbessern soll. Auch in vielen anderen Bereichen soll es in den kommenden drei Jahren zu einem Fachkräftemangel kommen, das hat eine Studie von IW herausgefunden. In welchen Branchen es 2026 an Fachkräften boomt und in welchen nicht, das haben wir euch hier zusammengeschrieben.
Was wurde in der Studie genau betrachtet?
Insgesamt wurden in der IW-Studie 1.300 Berufe untersucht und ausgewertet. Die Wissenschaftler orientierten sich bei ihren Berechnungen an den Trends der vergangen sieben Jahre und projizierten diese auf die Zukunft. Ein Kriterium war beispielsweise, dass ähnlich viele Menschen zu uns nach Deutschland kommen oder wir allgemein weiterhin jährlich etwas später in Rente gehen.
In diesen Bereichen gibt es die größten Rückgänge
- Bankkaufleute - Fachkraft
- Büro- und Sekretariatskräfte - Fachkraft
- Metallbearbeitung - Helfer
- Metallbau - Fachkraft
- IT-Anwendungsberatung - Spezialisten
In diesen Bereichen gibt es die größten Zuwächse
- Kinderbetreuung und -erziehung - Fachkraft
- Kaufmännische und technische Betriebswirtschaft - Fachkraft
- Lagerwirtschaft - Helfer und Helferinnen
- Aufsicht - Unternehmensorganisation und Strategie - Spezialisten
- Softwareentwicklung - Experten
Trotz Zuwächsen bleiben aber Probleme
Man kann also zwar davon ausgehen, dass es 2026 bundesweit rund 152.000 mehr Erzieher als noch im Jahr 2021 geben wird. Und obwohl das sogar einen größeren Zuwachs als in allen anderen Berufen bedeutet, wächst allerdings auch der Bedarf an Erziehern noch mehr, sodass trotzdem ein Fachkräftemangel von 23.000 bestehen bleibt. Auch bei Experten der Softwareentwicklung und Kranken- und Altenpflegern bleibt eine Fachkräftelücke trotz Zuwachs bestehen. Ein positives Beispiel bei den analysierten Rückgängen machen die Bankkaufleute. Hier entsteht zwar eine große Fachkräftelücke, allerdings geht durch den Wandel im Banksektor auch der Bedarf an klassischen Bankkaufleuten zurück.
Der demografische Wandel
Tatsächlich werden gerade in Westdeutschland die vielen Renteneintritte viele Arbeitskräfte kosten. Selbst wenn die Zuwanderung auf dem gleichen Level bleibt, kann die Lücke nur zu rund 70 Prozent ausgeglichen werden.
„Wir müssen vor allem älteren Menschen attraktive Angebote machen, damit sie freiwillig länger arbeiten – gerne auch in Teilzeit“,
sagt Studienautor Alexander Burstedde.