Kostenfalle Zahnarzt: Diese Tipps schützen euch vor Abzocke
Behandlungen beim Zahnarzt können richtig ins Geld gehen. Immer wieder ist davon zu hören, dass Kassenpatienten deutlich höhere Kosten tragen müssen, als zuvor veranschlagt. Dabei kann es schnell um mehr als 1.000 Euro gehen. Experten raten gesetzlich Versicherten deshalb dazu, sich eine Zweitmeinung einzuholen. So geht's!
Für viele bei uns in Bayern ist es der blanke Horror: ein
Besuch beim Zahnarzt! Alleine der Gedanke an eine Behandlung treibt manch einem den Angstschweiß auf die Stirn. Doch der Rat unserer Zahnärzte im Freistaat ist uns wichtig, damit unsere Beißer lange gesund bleiben.
Klar ist allerdings auch: Die Behandlung lassen sich viele Zahnärzte richtig gut bezahlen.
Teilweise ist aber gar nicht alles nötig, was abgerechnet wird. Immer wieder ist zu hören, dass Leistungen auf Rechnungen auftauchen, die die Patienten eigentlich gar nicht gebraucht hätten. Experten raten Patienten deshalb dazu, sich eine kostenlose Zweitmeinung einzuholen.
Viele fürchten aber, dass dafür die Zweitmeinungsärzte die Behandlung übernehmen und Geld kassieren wollen. Das ist aber nicht der Fall.
Spezial-Tipp: Zahnarzt-Zweitmeinung einholen
Das Beste:
Die Beratung ist kostenlos. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch. Wichtig für eine kompetente Zweitmeinung sind Heil- und Kostenplan des behandelnden Zahnarztes sowie Röntgenbilder, falls vorhanden.
Hier bekommt ihr eine Zahnarzt-Zweitmeinung:
- München
Telefonische Erreichbarkeit für Terminvereinbarung unter 089 230 211–230
Mo. bis Do. von 9 bis 11 Uhr und 14 bis 15 Uhr sowie Freitag von 9 bis 11 Uhr
Die Adresse der Servicestelle findet ihr hier. - Nürnberg
Telefonische Erreichbarkeit für Terminvereinbarung unter 0911 588883–27
Mo. bis Do. von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr sowie Freitag von 9 bis 12 Uhr
Die Adresse der Servicestelle findet ihr hier.
Spartipps der Verbraucherzentralen
Damit gesetzlich Krankenversicherte beim Zahnersatz nicht in die Kostenfalle tappen, geben Verbraucherzentralen weitere zahlreiche Spartipps. Fünf wichtige für Kassenpatienten haben wir hier in der Übersicht zusammengefasst.
Tipp 1: Regelversorgung berücksichtigen
Beim Zahnersatz wird die preiswerteste Lösung als Regelversorgung bezeichnet. Gesetzlich Versicherte haben einen Anspruch auf diese Regelversorgung. Wichtig ist dabei, dass sie stets wissenschaftlich überprüft wird und keinesfalls minderwertig ist. Patienten sollten daher berücksichtigen, dass Zahnärzte aus finanziellem Interesse auch teurere Alternativen anbieten. Diese müssen nicht zwangsläufig besser sein.
Tipp 2: Eigenanteil mit Bonusheft senken
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt und eine Dokumentation davon lohnen sich. Denn wer als Erwachsener jährliche Besuche in einem Bonusheft nachweisen kann, bekommt zusätzlich zum Festzuschuss einen Extra-Zuschuss von der Krankenkasse. Wichtig sind Untersuchungsdatum und Praxisstempel. Ohne Bonus übernehmen gesetzliche Krankenkassen nur rund 50 Prozent der Kosten für die Regelversorgung.
Tipp 3: Zahnarzt nach Alternativen fragen
Bekommt ihr für einen Zahnersatz von eurem Zahnarzt ein Angebot, nutzt eure Patientrechte. Fragt nach möglichen Alternativen und welche Regelversorgung es in eurem Fall gibt. Lasst euch für mehrere Varianten die Vor- und Nachteile, die Haltbarkeit sowie euren privaten Kostenanteil erläutern. Wichtig zu wissen: Zahnärzte sind verpflichtet, über Zusatzkosten vorab aufzuklären. Sie dürfen Patienten auch nie die Regelversorgung verweigern.
Tipp 4: Zahnzusatzversicherungen genau prüfen
Nach Angaben von Verbraucherschützern können Zahnzusatzversicherungen im besten Fall zusammen mit dem Anteil der Krankenkasse 80 bis 95 Prozent der Kosten abdecken und somit einen hohen Eigenanteil deutlich abfedern.
Jedoch sollten die Leistungen und Kosten genau geprüft werden, bevor man so eine Versicherung abschließt. Die Beträge können je nach Vertrag und Alter des Versicherten auf mehr als 60 Euro pro Monat hoch gehen. Das wären bis zu 720 Euro im Jahr.
Tipp 5: Zahnbehandlung in Uniklinik
Wer bei der Zahnbehandlung Geld sparen will, kann auch über eine Behandlung durch Studenten der Zahnmedizin nachdenken. An Unikliniken sind die Gebühren für den Zahnersatz günstiger oder es werden nur Materialkosten berechnet. Eine Aufsicht durch Assistenz- und Oberärzte ist dabei gewährleistet. Möglich sind Füllungen, Zahnersatz oder Parodontitisbehandlungen. Umfangreiche chirurgische und kieferorthopädische Therapien gehen nicht. Mehr Infos gibt es beim Bundesverband der Zahnmedizinstudenten in Deutschland.
Noch mehr Spartipps der Verbraucherzentralen bei der Zahnbehandlung bekommt ihr hier.