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Schauspieler Heiner Lauterbach im Sonntagsfrühstück

Schauspieler Heiner Lauterbach: „Diesen Bekanntheitsgrad kriegst du als Schauspieler gar nicht mehr hin.”

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Sonntagsfrühstück Katrin Müller-Hohenstein Heiner Lauterbach Sonntagsfrühstück ANTENNE BAYERN

Schauspieler Heiner Lauterbach war zu Gast beim "ANTENNE BAYERN Sonntagsfrühstück" am 11. Februar mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein. Im Interview spricht er über Content-Vielfalt, das Geheimnis seines Erfolgs und gibt einen privaten Einblick.

Heiner Lauterbach ist ein Schauspieler und Synchronsprecher, der seinen Durchbruch 1985 mit der Komödie „Männer“ erzielte und für seine vielfältigen Rollen in Theater, Film und Fernsehen sowie als Synchronsprecher bekannt ist. Er hat für seine Leistungen zahlreiche Auszeichnungen erhalten und gilt als einer der bedeutendsten Akteure seiner Generation in der deutschen Medienlandschaft. Im Gespräch mit ANTENNE BAYERN-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein spricht Heiner Lauterbach...

…über Vor- und Nachteile der Content-Vielfalt durch Streaming-Anbieter:

Für uns, für uns Schauspieler und für meine Kollegen, gerade die jungen, ist das nur gut. Je mehr gedreht wird, je mehr Arbeit auf dem Markt ist, umso besser ist es, wie in jedem Beruf. Es gibt ja doch sehr viele Schauspieler, auch in Deutschland, die müssen ja alle beschäftigt werden und sein. Für die Karrierebildung – ein Teil der Karrierebildung ist ja dem Bekanntheitsgrad geschuldet. Das heißt also, ein hoher Bekanntheitsgrad, der ja messbar ist, der ist ja nicht schlecht. Ich hatte mal, als ich das letzte Mal gemessen habe, war meiner glaub ich 92 Komma irgendwas und das ist ein super Wert. (…) Glaub der Bundeskanzler hat nur 93 oder so, das ist ein Riesenwert. Und den Wert, den kannst du heute gar nicht mehr schaffen. Den habe ich erreicht, das ist auch ein paar Jahre her, als sie diese Umfrage (…) gemacht haben. (…) Dieses intensive Sehverhalten gibt es nicht mehr, das heißt: Diesen Bekanntheitsgrad kriegst du als Schauspieler gar nicht mehr hin – oder du haust einem mit dem Hammer auf den Kopf, dann stehst du halt in der Bild-Zeitung.

Heiner Lauterbach

…über seine Lernplattform "Meet Your Master":

Für Menschen wie du und mich. Ich sage immer, jeder Kurs von uns sollte für jeden Menschen da draußen eine Relevanz fürs Leben haben. Denn egal ob man jetzt singt oder kocht oder schlagfertiger werden möchte, oder der Reinhold Messner-Kurs zum Beispiel, über mehr Motivation verfügen möchte: Unsere ganzen Master haben etwas gemeinsam und das ist Erfolg in dem, was sie tun. Und damit meine ich nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern überhaupt Erfolg. Ein erfolgreiches Leben gestaltet sich bei mir in einem glücklichen Leben, in einem glücklichen Dasein, dass man mit sich und dem, was man tut, zufrieden und glücklich ist. Und diese Formel, die ist bei allen Menschen mehr oder weniger gleich, egal ob man jetzt hinkt oder Sport macht.

Heiner Lauterbach

...über das Geheimnis seines Erfolgs:

Glück ist das Entscheidende. Es ist ja auch Glück, wenn man ein Talent für etwas hat, das ist ja nicht selbstverständlich. Ich habe einen ein Naturtalent, was überdurchschnittlich ist für die Schauspielerei. Das würde ich bei jedem sagen, der erfolgreich ist. Es gibt doch nichts Furchtbareres als erfolgreiche Menschen dozieren zu hören über ihren Erfolg – und da kommt nicht einmal das Wort Glück drin vor. Denn das ist, glaube ich, bei jedem so: Man braucht Glück. Was ist denn Glück? Alles besteht ja aus Zufällen im Leben und es gibt eben glückliche Zufälle und unglückliche.

Heiner Lauterbach

...über seinen persönlichen Glücksmoment:

Da erzähle ich mal eine Geschichte. Als ich meine erste Hauptrolle (…) gedreht hatte, da ist die Regisseurin Ilse Hofmann (…) über die Straße gegangen. Und auf dieser Straßenseite morgens um 09:25 Uhr in Schwabing, kam ihr Doris Dörrie entgegen. Und die beiden haben zufällig zusammen auf der Filmhochschule (…) kennengelernt. Und die treffen sich: 'Hallo, wie geht es dir?‘ Und da sagt die Doris: 'Was machst‘n so? Und dann sagt die Ilse: 'Ich hab gerade einen Film fertiggeschnitten.‘ 'Ach, echt? Zeig doch mal!‘ Dann sind die hochgegangen in die Wohnung, sie hat sich den Film angeguckt, die Doris, hat mich gesehen, hat sie gesagt: 'Wer ist das denn?‘ Hat die Ilse gesagt: 'Das ist der Heiner Lauterbach, der hat gerade bei mir seine erste Hauptrolle gedreht.‘ Da sagt die Doris: 'Der spielt bei mir gleich die zweite in Männer.‘ Ja, also wenn das kein Glück ist.

Heiner Lauterbach

...über seine Einschätzung, ob Talent oder Leidenschaft wichtiger sei:

Es soll also erfolgreiche Karrieren gegeben haben in der Schauspielerei mit verhältnismäßig wenig Talent, um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber ohne Leidenschaft gibt es das nicht. Denn die brauchst du, um diese ganzen Täler, die du zwangsläufig durchwanderst, wenn du eine Schauspielkarriere hast – es geht nie nur nach oben – die brauchst du, um diese die zu überstehen, diese Durststrecken.

Heiner Lauterbach

...über einen Rat, den er jungen Menschen mit auf den Weg geben würde:

Ich sage meinen Kindern immer: Noch wichtiger als das, was ihr macht, ist, wie ihr etwas macht. Ich nehme da gerne das Beispiel immer: Es ist mir lieber, ihr seid ein guter Gärtner als ein schlechter Bundeskanzler. Man kann das auch anders sagen: Es ist mir lieber, ihr seid ein guter Busfahrer als ein schlechter Pilot. (…) Denn auf was kommt es denn an, im Leben? Dass man glücklich ist, letztendlich. Und tunlichst glücklich, sagen wir auch mit einem sinnvollen Leben, das einen in einen glücklichen Menschen verwandelt. Dass man etwas Sinnvolles gerne macht. Und das muss nicht zwingend eine große Karriere sein, in der man wahnsinnig viel Geld verdient. Sondern ich habe im Laufe meines Lebens einige Menschen kennengelernt, von denen ich sagen würde, sie sind wirklich glücklich. Das ist ein Busfahrer, zum Beispiel, der mich dreimal um die Welt gefahren hat, mit dem habe ich acht Theatertouren gemacht, mit dem bin ich befreundet mittlerweile, und einige andere. Selten sind das Banker, Investmentbanker oder sonst was.

Heiner Lauterbach

...über seine Liebe zur Ordnung:

Also ich bin ziemlich pedantisch, könnte man sagen. In dem Sinne, dass ich es gerne habe, bei mir zu Hause, wenn die Dinge an dem Ort sind, dass ich sie finde. (…) Ich weiß eigentlich gerne, wo die Sachen sind. Ich bin zu faul zum Suchen.

Heiner Lauterbach

Heiner Lauterbach, geboren in Köln-Lindenthal, ist ein vielseitiger deutscher Schauspieler und Synchronsprecher, der sich durch seine beeindruckende Präsenz und sein breites Rollenspektrum in Theater, Film und Fernsehen einen Namen gemacht hat.

Nach ersten Bühnenerfahrungen in Köln, Würzburg und München und einer Tournee mit der Münchner Schauspielbühne, machte Lauterbach seine ersten Schritte im Filmgeschäft mit verschiedenen Rollen. Sein Durchbruch gelang ihm 1985 mit der Hauptrolle in Doris Dörries Komödie "Männer" an der Seite von Uwe Ochsenknecht, für die er den Bundesfilmpreis erhielt. Diese Auszeichnung markierte den Beginn einer erfolgreichen Karriere, die ihn zu einem der gefragtesten deutschen Schauspieler der 1980er und 1990er Jahre machte.

Neben seiner Schauspielkarriere ist Lauterbach auch als Synchronsprecher für internationale Stars wie Kevin Costner, Richard Gere und Christopher Walken bekannt. Sein Talent hinter der Kamera bewies er mit seinem Regiedebüt "Andersrum" im Jahr 2005.

Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Lauterbach mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Bambi, der Bayerische Filmpreis und der Bayerische Fernsehpreis. 2014 wurde er vom Bundesverband Klavier zum Klavierspieler des Jahres gewählt.

Heiner Lauterbachs Karriere ist geprägt von einer bemerkenswerten Wandlungsfähigkeit und einer stetigen Präsenz in der deutschen Medienlandschaft. Seine Leistungen und sein Engagement in der Schauspielkunst haben ihn zu einem der bedeutendsten Akteure seiner Generation gemacht.

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