Osterbräuche in Bayern
Osterbräuche in Bayern – Traditionen und Feierlichkeiten. Entdeckt die Vielfalt der Osterbräuche in Bayerns sieben Regierungsbezirken!
Ostern in Bayern – eine Zeit voller Tradition und farbenfroher Feste! Von Unterfranken bis nach Oberbayern, von der Oberpfalz bis ins Allgäu, überall werden die verschiedensten Osterbräuche zelebriert. Eier Werfen, das Schmücken der Osterbrunnen und viele weitere Bräuche – all das gehört in Bayern zur Osterzeit dazu.
Das Team von ANTENNE BAYERN wünscht frohe Ostern!
Zu den Regierungsbezirken
Oberbayern
Palmbuschen und Palmstangen
Die Jungen im Isarwinkel putzen sich für diesen Anlass raus. In ihren traditionelle Lenggrieser Trachten nehmen sich am Zug durch Ort teil. Das Ziel ist dabei prachtvollen barocken Pfarrkirche Lenggries, auch bekannt als der „Dom des Isarwinkels". Dabei tragen sie die bis 4 Meter langen Palmstangen durch den Ort. Diese werden kunstvoll mit Grün wie Efeu oder Buchsbaum geschmückt und mit zahlreichen Palmbuschen versehen. Die Palmbuschen sind aus gleich lang geschnittenen Palmkätzchen gefertigt, die teilweise mit Buchsgrün verziert und deren Stiele mit gespaltenen Weidenruten umwickelt sind. In Bayern ist es eine langjährige Tradition, am Palmsonntag Palmbuschen zu segnen, die aus verschiedenen heiligen Zweigen wie Buchsbaum, Weidenkätzchen und anderen Frühlingszweigen bestehen und häufig mit farbenfrohen Bändern verziert werden.
Gockelholen
Zu Ostern konkurrieren die Herren um die Gunst der Damen. In der Nacht vor Ostersonntag, also in der Karsamstagsnacht legen junge Mädchen Geschenke in Form von Bier, Spirituosen und Ostereier für die Jungs bereit. Diese ziehen durch den Ort und nehmen sich eine Leiter, um die Gaben am Fenster in Empfang zu nehmen. Dabei spiegelt sich die Beliebtheit eines Mädchens bei den jungen Männern in der Anzahl der Besucher am Fenster wider.
Speisenweihe
Bei der Speiseweihe werden Körbe mit Ostereiern, Brot, Salz und einem Osterlämmchen zusammengestellt. Die Inhalte werden bei einem traditionellen Osterfrühstück gegessen. Im Anschluss werden die Eierschalen vergraben, um die Felder mit Fruchtbarkeit zu segnen.
Oarscheiben
Bei diesem Spieler nutzt man die Stiele von zwei ineinander gesteckten Rechen als Rutschbahn für Eier. Das erste Ei, das auf der Bahn zum Liegen kommt, wird mit einer Münze markiert. Die Aufgabe ist es jetzt, diese Münze vom ersten Ei wegzustoßen. Wer es schafft, die Münze herunterzustoßen, darf die angesammelten Münzen als Preis mit nach Hause nehmen.
Kräutlsuppe
In katholischen Haushalten steht am Gründonnerstag die grüne Kräutelsuppe, auch Kräutlsuppe genannt, auf dem Speiseplan. Nach dem Rezept werden neben Kartoffeln und anderem Gemüse verschiedene Kräuter wie Kerbel, Bärlauch, Brunnenkresse und Schnittlauch hinzugefügt. Auch Sauerampfer, Schafgarbe und Gänseblümchen finden ihren Weg in den Topf, um der Suppe ihren besonderen Geschmack zu verleihen.
Niederbayern
Oster- und Leonhardiritt im Bayerischen Wald
Im Landkreis Regen findet für Pferdefreunde am Ostermontag der Regener Osterritt im Bayerischen Wald statt.
In Furth im Wald wird jedes Jahr der traditionelle Leonhardiritt veranstaltet. Über 350 Pferde und Kutschen ziehen durch die Straßen der Stadt. Um 10:30 Uhr beginnt die Heilige Messe, in deren Rahmen sowohl die Pferde als auch die Reiter gesegnet werden. Danach findet die Verteilung der Leonhardi-Brote statt.
Osterlachen
Das Osterlachen ist ein Jahrhunderte alter Brauch in Bayern. Dabei werden die Gläubigen im Gottesdienst zum Lachen gebracht. Bis zum 19. Jahrhundert war ein Bestandsteil des christlichen Brauchtums zur Osterzeit.
Oberpfalz
„Oierhiartn“/„Eiertitschen“/„Eierpecken“
Ein Klassiker beim Oster-Brunch: Eiertitschen oder Eierpecken. Zwei Eier werden aneinander gestoßen und derjenige dessen Ei(-erschaler) bricht, ist der Verlierer. Doch in einigen Orten gibt es sogar Wettkämpfe in dieser Disziplin. Alljährlich am Ostersonntag finden diese Wettkämpfe auf manchen Marktplätzen Bayerns statt.
Osterbrunnen schmücken
Während der Osterfeiertage kann man im Amberg-Sulzbacher Land zahlreiche prachtvoll geschmückte Osterbrunnen bestaunen. Der Osterbrunnen in Sulzbach-Rosenberg ist mit seinen mehr als 16.000 Eiern sogar im Guinnessbuch der Rekorde. Auch in Tirschenreuth, Schwandorf, Neustadt, Weiden und Cham kannst Du die liebevoll dekorierten Brunnen entdecken.
Oberfranken
Osterbrunnen
Auch in Oberfranken (insbesondere in der Fränkischen Schweiz) sind Osterbrunnen eine beliebte und alte Tradition zur Osterzeit. Die Dorfbrunnen werden dabei mit Ostereiern, Girlanden und gelegentlich auch mit Figuren verziert, die als Symbol für die Auferstehung Jesu dienen. Diese Tradition dient dazu, die Wichtigkeit des Wassers zu betonen und den Brunnen für das kommende Jahr zu segnen.
Mittelfranken
„Hosagärtla“/Hasengärten
Bei diesem Brauch basteln Kinder kleine Nester aus Zweigen für den Osterhasen. Dabei wird die Suche nach den Oster-Nestern hinfällig, da die Kinder sie selbst bauen.
Unterfranken
In Unterfranken finden die meisten Osterbräuche statt, die auch in anderen fränkischen Regionen gepflegt werden.
Schwaben
Palmbrezel – die süße Breze
Die Palmbrezel ist die süße Alternative zur klassischen Breze. Der Hefeteig wird dabei mit Ei und Sahne bestrichen und mit Zucker bestreut.
Palmboschenbinden
In vielen Orten im Allgäu werden in Anlehnung an die Palmzweige beim Einzug Jesu Palmen, auch genannt Palmboschen gebunden. Dabei wird Thuja, Buchs, Tanne, Fichte, Weidenkätzchen, Wacholder und Eibe verwendet.
Geweihte Palmkätzchen
Die gesegneten Palmbuschen schützen Haus und Hof vor Unheil. Die Palmkätzchen werden anschließend an das Vieh verfüttert, um auch für die Tiere Segen zu erlangen.
Speiseweihe
Ostersonntags werden Lebensmittel in der Messe geweiht. Die Teilnehmer der Gottesdienst bringen dabei Körbe mit Dingen wie einem Osterlamm und Brot.
Eier Werfen
Ein weiterer Brauch ist das Werfen von Eiern auf das eigene Zuhause. Angeblich soll dieser Brauch das Haus vor einem möglichen Blitzschlag zu beschützen.