Woher kommt der Osterhase?
Jeder kennt den Brauch: Am Ostersonntag kommt der Osterhase und versteckt buntbemalte Ostereier und Schokolade, die die Kinder dann suchen. Der Osterhase gehört für dir meisten Europäer einfach zu Ostern dazu, und ist nicht weg zu denken. Doch woher kommt eigentlich der Osterhase?
An Ostern versteckt der Osterhase bunt bemalte Ostereier. Eine Tradition, die uns allen bekannt ist, aber woher kommt sie? Wie ist der Osterhase überhaupt entstanden und warum füllt er unsere Osternester? Tatsächlich gibt es mehrere Hypothesen.
Was hat Jesus mit dem Osterhasen zu tun?
Der Osterhase ist ein Symbol, das schon lange sowohl in der Kirche als auch außerhalb davon bekannt ist. Schon vor langer Zeit sah man ihn oft in christlichen Kunstwerken. Damals war der Hase tatsächlich Symbol für Jesus Christus. Nach uraltem heidnischem Glauben ist er ein Fruchtbarkeitssymbol und galt als ein Bote der Frühlingsgöttin Ostara, da Hasen die Tiere sind, die als erste Art im Frühjahr Nachwuchs bekommen, erklärt die Stephans Stiftung.
Drei-Hasen-Bild als Symbol der Dreifaltigkeit
Die wohl bekannteste Abbildung eines Hasen ist Drei-Hasen-Bild: Ein Motiv mit drei Hasen, die sich scheinbar drei Ohren teilen, wobei jeder Hase zwei Ohren zu haben scheint. Dieses Bild wird oft als Darstellung der Dreifaltigkeit - Vater, Sohn und Heiliger Geist - interpretiert, so das Sonntagsblatt.
Der Hase als Fruchtbarkeitssymbol
Ein Hasenweibchen ist fähig, mehrfach im Jahr zu gebären und kann bis zu 20 Jungen pro Jahr zur Welt bringen. Dies wurde in der menschlichen Geschichte oft als Symbol für Fruchtbarkeit und das Leben an sich gesehen, erklärt der Norddeutsche Rundfunk.
Was hat der Osterhase mit der Auferstehung zu tun?
Hasen gehören zu den ersten Tiere, die im Frühling, nach dem Ende des Winters, Nachwuchs bekommen. Ihre Eigenschaft, mit offenen Augen zu schlafen, verstärkt ihre symbolische Bedeutung als Zeichen des Auferstandenen, der nicht mehr schläft. Daher steht der Hase auch für die Auferstehung und dient als Sinnbild für Jesus Christus. Zudem hat der Heilige Ambrosius im 4. Jahrhundert den Schneehasen aufgrund seiner Fähigkeit, das Fell zu wechseln, als Symbol für Wandel und Auferstehung gedeutet, so der Deutschlandfunk.
Wann wurde der Osterhase das erste Mal erwähnt?
Laut der Zeitung Vivat findet man die erste schriftliche Erwähnung des Osterhase jedenfalls um das Jahr 1682 von einem gewissen Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg. Einige Experten nehmen an, dass es sich um eine unverstandene Umbildung aus dem Osterlamm handeln könnte. Aber schon auf einem Sakramentarblatt zur Osterliturgie aus dem 12. Jahrhundert sind Initialen enthalten, die mit einem Hasen verziert sind.
Warum heißt der Osterhase Osterhase?
Laut einem Artikel der Stuttgarter Zeitung wurden schon in früheren Zeiten Ostereier mit dem Motiv der drei Hasen verziert. Dies könnte zur Entstehung der Sage beigetragen haben, dass Hasen Eier liefern. Eine andere Theorie besagt, dass der Osterhase aus einem Backunfall hervorgegangen sein könnte: Ein Osterbrot, das ursprünglich die Form eines Lamms annehmen sollte, verformte sich im Ofen zu einer hasenähnlichen Gestalt, was möglicherweise zur Ablösung des Osterlamms durch den Osterhasen führte.
Eine weitere Erzählung bezieht sich auf das Osterbrot, in das im Mittelalter bunte Eier eingebacken und auf dem ein Hasenbild abgebildet wurden. Dies könnte die Idee des eierlegenden oder eierbringenden Hasen hervorgerufen haben. Oder es könnte an dieser Überlieferung etwas dran sein: Im Frühling suchten wilde Hasen in menschlichen Siedlungen nach Nahrung. Sie wurden selten gesehen, aber man verdächtigte sie, Eier zu stehlen oder zu verstecken. Im frühen 20. Jahrhundert, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, begannen Schokoladen-Osterhasen in den Geschäften aufzutauchen, was die globale Beliebtheit des Osterhasen weiter steigerte.
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