Cannabis-Legalisierung: Welche Herausforderung droht den Schulen?
Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland führt zu neuen pädagogischen Herausforderungen in Schulen, die verstärkte Präventions- und Aufklärungsarbeit erfordern.
Die kürzlich erfolgte Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland stellt Schulen vor neue Herausforderungen. Mit dem Beginn des neuen Monats dürfen Personen über 18 Jahre Cannabis für den Eigengebrauch besitzen, was Fragen und mögliche Verhaltensänderungen bei Schülern nach sich zieht.
Bildungseinrichtungen im Fokus
Das Bayerische Kultusministerium und Lehrerverbände bereiten sich darauf vor, dass das Thema Cannabis nach den Ferien in den Schulen an Bedeutung gewinnen wird.
Die kritische Begleitung der Teillegalisierung ist essentiell. Schüler könnten versucht sein, Cannabis auszuprobieren und dabei an ihre Grenzen stoßen
Simone Fleischmann, Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) gegenüber der Süddeutschen Zeitung
Prävention und Intervention als Schlüssel
Obwohl das Kultusministerium keine direkte Prognose über eine Zunahme von Cannabis-Konsum unter Schülern abgibt, betont es die Wichtigkeit von Präventions- und Aufklärungsarbeit.
Drogen haben an unseren Schulen keinen Platz. Die Sensibilisierung für die Gefahren von Sucht ist Teil unseres Bildungs- und Erziehungsauftrags
Sprecher des Ministeriums gegenüber der Süddeutschen Zeitung
Aufklärungsprojekte und rechtliche Rahmenbedingungen
Das Ministerium verweist auf bestehende Präventionsprojekte, die nun um das Thema Cannabis erweitert werden sollen. Das Projekt "Cannabis - quo vadis?" soll beispielsweise bayernweit angeboten werden, um Schüler über die Risiken aufzuklären.
Gesetzliche Änderungen und ihre Auswirkungen
Seit dem 1. April ist Cannabis in Deutschland für Erwachsene teilweise legalisiert. Der Besitz von bis zu 50 Gramm zu Hause und 25 Gramm im öffentlichen Raum ist erlaubt, solange es sich um den Eigengebrauch handelt. Weitergabe und Verkauf bleiben jedoch strafbar.
Die Schulen stehen vor der Aufgabe, auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren und sowohl präventiv als auch interventiv zu agieren. Die Zusammenarbeit mit Eltern und die professionelle Handhabung dieser neuen Herausforderung sind entscheidend für den Umgang mit der Teillegalisierung von Cannabis.