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Ein halbes Jahr Cannabis-Legalisierung in Bayern: Anbauvereine in Warteschleife, Polizei und Justiz gefordert

Seit einem halben Jahr ist Cannabis in Bayern legal, doch die Umsetzung sorgt für Diskussionen und Verzögerungen. Alle Informationen dazu gibt's hier.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Cannabis-Pflanze Christian Charisius/dpa

Seit der Cannabis-Legalisierung in Bayern sind sechs Monate vergangen, doch die praktische Umsetzung gestaltet sich schwierig.

Anbauvereine in der Warteschleife

Die Cannabis-Anbauvereine in Bayern, wie Franken-Cannabis in Buttenheim, stehen vor bürokratischen Hürden. Trotz frühzeitiger Anträge beim Landesamt für Gesundheit, verzögern sich Genehmigungen und notwendige Inspektionen. Die Hoffnung, noch dieses Jahr die erste legale Ernte zu realisieren, schwindet zunehmend. 27 Anträge von Anbauvereinigungen gibt es bis jetzt im Freistaat - genehmigt wurde allerdings noch keiner.

Polizei und Justiz stark gefordert

Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West berichtet von einem Anstieg der Einsätze, insbesondere durch Schwerpunktkontrollen in Verbotszonen und im Straßenverkehr. Über 400 Verstöße wurden bereits registriert, oft durch Autofahrer, die die neuen Grenzwerte nicht kennen. Auch die Justiz ist belastet: Über 40.000 Akten mussten neu bewertet werden, was zur Entlassung von 33 Gefangenen führte.

Politische Reaktionen und Ausblick

Während die Staatsregierung an ihrem strengen Kurs festhält und die Legalisierung kritisch sieht, fordert die Opposition, vertreten durch Johannes Becher von den Grünen, weniger Bürokratie. Justizminister Eisenreich prognostiziert ein weiteres Wachstum des Schwarzmarktes trotz der Möglichkeit zum Eigenanbau.