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Stückl bringt Shakespeare auf Oberammergauer Passionsbühne

Ein Klassiker soll dieses Jahr im Sommer das berühmte Passionstheater in Oberammergau füllen: Regisseur Christian Stück hat einmal mehr ein Shakespeare-Stück ausgewählt.

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Oberammergau inszeniert Shakespeare Sabine Dobel/dpa

Oberammergau/München (dpa/lby) - Jenseits der Passionsspiele ist im Sommer in Oberammergau wieder ein historischer Stoff auf der Freilichtbühne zu sehen: Der Shakespeare-Klassiker «Romeo und Julia» soll am 4. Juli Premiere feiern. 

«Wir haben versucht, einen Stoff zu nehmen, der von sich aus schon zieht», sagte Regisseur Christian Stückl bei der Vorstellung des Sommerprogramms für die Passionsbühne. Dort werden die Oberammergauer 2030 ihrem jahrhundertealten Gelübde folgend wieder das Spiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi zeigen. 

Trainingslager für die Passion 

Skakespeares Liebestragödie um zwei verfeindete Familien passe gut in die Zeit mit ihren kriegerischen Auseinandersetzungen, sagte Stückl. Die Inszenierung sei für ihn vor der nächsten Passion auch ein «Trainingslager» für die Laienschauspieler. Er wolle mit vielen jungen Menschen arbeiten. 

Im vergangenen Jahr hatten Stückl und sein Team die sommerliche Inszenierung wegen schleppenden Kartenverkaufs und Kostensteigerungen abgesagt. Seit der Corona-Pandemie seien die Kosten um 30 Prozent und mehr gestiegen, zugleich würden Mittel gekürzt. Das könne und wolle man aber nicht auf die Karten umlegen, sagte Stückl. 

Auch der Oberammergauer Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) kritisierte Einsparungen im Kulturbereich. Die Kultur sei eine wichtige Säule der Gesellschaft und brauche mehr Unterstützung. 

Heimatsound Festival besetzt Heimat-Begriff    

Am 8. und 9. August präsentieren sich beim Heimatsound-Festival 14 Bands aus Bayern, Österreich und der Schweiz; das Festival ist regelmäßig ausverkauft. Erwartet werden unter anderem Moop Mama x Älice und Florian Paul & die Kapelle der letzten Hoffnung - letzterer laut Mitveranstalter Till Hofmann vielleicht «ein neuer Konstantin Wecker». Er sei froh, dass der Begriff Heimat hier anders besetzt werde als von Parteien am rechten Rand, sagte Hofmann. 

Erneut wird im Juli auch die Erfolgsinszenierung «Der Brandner Kaspar» vom Münchner Volkstheater im Passionstheater gastieren. 

Shakespeare hat Tradition auf der Passionsbühne 

Schon früher hat Stückl Shakespeare in den Passionsspielort geholt, 2023 brachte er «Julius Caesar» auf die Bühne; 2012 war es «Antonius und Cleopatra» und 2014 «Ein Sommernachtstraum». 

«Romeo und Julia» hatte Stückls Stellvertreter Abdullah Karaca vor zehn Jahren in einer kleinen Inszenierung gezeigt.

© dpa-infocom, dpa:250212-930-372793/1