Bayern nascht: Macht Schokolade essen tatsächlich glücklich? Das sagt die Studie
Die meisten Menschen in Bayern lieben Schokolade und stimmen sicher zu, dass sie glücklich machen kann. Aber ist es tatsächlich auch gut fürs Herz, wenn man regelmäßig davon nascht? Was passiert, wenn man jeden Tag dunkle Schokolade isst? Wir haben das Wichtigste für euch zusammengefasst.
So viele Fans sie hat – so viele verschiedene Spezial-Daten gibt es für die Nascherei, scheint es. Einige Länder feiern die Schokolade national, aber auch international mangelt es nicht an Tagen für ihre Würdigung. Daher haben wir einige Schokoladen-Mythen aufgedeckt:
1. Behauptung:
Schokolade ist gut fürs Herz.
Bewertung: Stimmt ein wenig.
Fakten: Britische Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass Menschen, die regelmäßig Schokolade essen, ein etwas geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Eine Meta-Analyse sechs verschiedener Untersuchungen kam unter anderem zu dem Ergebnis: Schokolade kann dabei helfen, die Herz-Blutgefäße durchlässig zu halten. Für diese positiven Effekte sorgen bestimmte Stoffe im Kakao. Deshalb gilt: Je höher der Kakaoanteil der Schokolade, desto mehr gesunde Stoffe. Allerdings ist die Wirkung recht gering, so dass die gesundheitlich negativen Seiten der Nascherei – viel Fett und Zucker – die guten kompensieren.
Hier könnt ihr die britische Studie nachlesen:
2. Behauptung:
Leselust geht durch die Nase.
Bewertung: Stimmt.
Fakten: Manche können dem Duft alter Bücher nicht widerstehen. Andere wiederum werden offenbar vom Aroma feinster Naschereien verleitet. Zumindest wurde in einer Studie in der Schoko-Nation Belgien 2013 herausgefunden, dass der Geruch von Schokolade den Verkauf von Büchern steigern kann – besonders den von romantischer Literatur.
Das Team um Forscherin Lieve Doucé hatte zehn Tage lang Beobachtungen in einer Buchhandelskette angestellt und festgestellt: Die Kundschaft stöberte bei Schokoladenduft mehr als doppelt so häufig in Büchern und suchte weniger zielgerichtet nach Titeln. 40 Prozent mehr Liebesromane und Kochbücher seien verkauft worden.
Dass Gerüche den Einkauf beeinflussen, ergab auch eine 2021 vorgestellte Metastudie. Bei der Prüfung von 20 Einzelstudien – darunter die belgische – kamen die dänischen und polnischen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zum Schluss, dass angenehmer Duft generell meist eine positive Wirkung hat. Es gebe eine stärkere Bindung an das Geschäft und eine höhere Kundenzufriedenheit. Ein Einfluss auf das tatsächliche Kaufverhalten war nicht bei allen untersuchten Studien eindeutig nachzuweisen.
Hier könnt ihr die Studie nachlesen:
3. Behauptung:
Schokolade macht glücklich.
Bewertung: Stimmt ein wenig.
Fakten: Schokolade zählt weiter zu den beliebtesten Süßigkeiten der Deutschen. Der Kakao in der Schokolade enthält tatsächlich einige Inhaltsstoffe, die anregend wirken. Allerdings kommt es auch auf die Menge an, in der diese Inhaltsstoffe vorhanden sind. Zu den anregend wirkenden Stoffen im Kakao gehören Koffein oder Theobromin, der in großen Mengen rauschähnliche Zustände hervorruft. Auch die Inhaltsstoffe Anandamid und Phenylethylamin wirken sich positiv auf den seelischen Zustand aus. Auch die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in das Glückshormon Serotonin wandelt, ist in kleinen Mengen im Kakao enthalten. In normaler Vollmilchschokolade ist der glückbringende Effekt dieser Stoffe wegen der niedrigen Konzentration jedoch sehr gering. Zartbitterschokolade ist wegen der etwas höheren Konzentration der anregenden Inhaltsstoffe wirksamer.
In einer kleinen Studie haben forscher 2006 37 Frauen einen Riegel Schokolade oder einen Apfel essen lassen. Beide Lebensmittel vertrieben den Hunger und hoben die Stimmung, bei der Schokolade war der Effekt allerdings größer. Die Frauen empfanden Freude.
Der Glückseffekt durch diese Stoffe ist allerdings gering
Michael Macht von der Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Würzburg, der die Apfelstudie geleitet hat
Hier könnt ihr die kleine Studie nachlesen:
4. Behauptung:
Weiße Schokolade ist besonders gesund – weil sie viel Milch enthält.
Bewertung: Stimmt nicht.
Fakten: Für die Herstellung von weißer Schokolade wird nur ein Teil der Kakaomasse verwendet: die Kakaobutter. Das dunkle Kakaopulver wird der Masse entzogen. Weiße Schokolade hat anteilig mindestens ein Fünftel Kakaobutter zu enthalten, so die Kakaoverordnung. Diese definiert unter anderem, wie verschiedene Schoko-Produkte zusammengesetzt sein müssen. In weißer Schokolade steckt neben dem Kakao-Fett noch Milchpulver – mindestens 14 Prozent sagt die Verordnung. Dazu kommt ziemlich viel Zucker. Dunkle Schokolade gilt aufgrund des hohen Kakaoanteils als gesündeste Variante. Am ungesündesten ist weiße Schokolade, denn sie enthält am meisten Zucker und hat im Schnitt auch die meisten Kalorien. Zudem ist in weißer Schokolade kein reiner Kakao enthalten und somit fehlen auch die positiven Effekte des Kakaos.
Weiße Schokolade enthält übrigens weder frische Milch noch Vollmilch, da diese bei der Schokoladenherstellung technisch gar nicht verarbeitet werden könnte.
Die Kakaoverordnung könnt ich hier nachlesen: