Neue Studie bestätigt: Diese Blutgruppe steckt sich am schnellsten mit Corona an
Noch immer sind bestimmte Ansteckungsprozesse beim Coronavirus unklar. Dass die Blutgruppe eine bestimmte Rolle spielt, ist schon länger bekannt. Eine neue Studie aus Frankreich könnte diese These nun bestätigt haben. Träger bestimmter Blutgruppen sollen besonders anfällig für eine Infektion sein. Hier lest ihr alles Wichtige.
Forscher und Forscherinnen haben nun herausgefunden, dass sich Menschen mit einer bestimmten Blutgruppe besonders schnell mit dem Virus anstecken.
Einfluss Blutgruppe auf Ansteckung
Eine französische Studie rund um Rachida Boukhari und Adrien Breiman von der Universität Nantes hat sich mit dem Zusammenhang zwischen den Blutgruppen und dem Infektionsrisiko befasst. Dass bestimmte Blutgruppen stärker von einer Corona-Infektion betroffen sind, ist schon länger bekannt. So gab es bisher schon Studien, die davon ausgingen, dass Menschen mit der Blutgruppe A ein höheres Risiko für einen schweren Corona-Verlauf haben. Auch darüber, dass sich die Blutgruppe AB wesentlich häufiger anstecken soll, gibt es schon länger Diskussionen. Nun bestätigte das Team der Universität in Nantes diese Ergebnisse.
Blutgruppe AB häufiger betroffen
Für die Studie, welche nun im Fachjournal „Frontiers in Microbiology“ veröffentlicht wurde, wurden insgesamt 330 Paare in einem Zeitraum von Januar 2020 bis Mai 2021 beobachtet. Dabei wurden infizierte Klinikmitarbeiter und außerdem deren im gemeinsamen Haushalt lebenden Partner befragt. Von den Antworten wurden die Paare aussortiert, bei denen:
- beim angesteckten Partner keine PCR-Test-bestätigte Infektion vorlag oder die Infektion mehr als acht Tage nach der des ersten Partners festgestellt wurde
- sich beide Partner ungefähr gleichzeitig mit dem Virus angesteckt hatten
- die Partner kein gemeinsames Schlafzimmer hatten.
Die zentrale Frage der Studie lautet:
Wie verhält sich die Wahrscheinlichkeit der Virusweitergabe in Abhängigkeit zur Blutgruppenzugehörigkeit?
Frontiers in Microbiology
Zu einem Teil übereinstimmen die Ergebnisse mit bereits zuvor gemachten Studien.
Geringes Risiko der Weiterverbreitung des Coronavirus
Personen der Blutgruppe AB haben das höchste Risiko, sich selbst anzustecken, aber das geringste, die Infektion weiterzugeben. Infizierte der Blutgruppe 0 können das Virus wiederum leicht an alle anderen Blutgruppen weitergeben. Sie sind damit potenziell eher gefährliche „Superspreader“. Das erklärt auch, warum Personen mit der Blutgruppe A bislang bei den Infektionen besonders stark vertreten sind, während Angehörige der Blutgruppe 0 unterdurchschnittlich oft infiziert sind.
Kompatibilität spielt Rolle
Bei der Beobachtung der Ansteckung der Paare geht es darum, dass „Spender und Empfänger“ kompatibel sind. Wenn der Erstinfizierte die Blutgruppe 0 besitzt und der Empfänger die Blutgruppe A, B oder AB, lag die sekundäre Erkrankungsrate also wie viele Menschen sich in einer bestimmten Gruppe anstecken, wenn ein Infizierter darunter ist, laut Studien-Ergebnissen bei 47,2 Prozent. Somit steckte sich etwa jeder zweite Partner an. Sind die Blutgruppen hingegen inkompatibel, hatte also der Empfänger die Blutgruppe 0 und der Indexfall A, B oder AB, liegt die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung nur bei 27,9 Prozent.
Erklärung für Blutgruppen-Theorie
Warum es ein stark unterschiedliches Risiko gibt, vermuten die Autorinnen und Autoren der Studie in Antikörpern, die gegen die A und B Antigene gerichtet sind.
Insgesamt können unsere Beobachtungen erklären, warum bei Personen der Blutgruppe 0 häufiger ein partieller Schutz auftritt als bei Personen der Blutgruppen A und B. Da die Blutgruppe A häufiger vorkommt als die Blutgruppen B und AB, treffen Personen der Blutgruppe A in einer Bevölkerung westeuropäischer Herkunft seltener auf inkompatible Infizierte.
Frontiers in Microbiology
Der Schutz basiere offenbar auf den Häufigkeiten von Anti-A- und Anti-B-Antikörpern. Das könnte wahrscheinlich erklären, warum Personen der
Blutgruppe A ein höheres Risiko und Personen der Blutgruppe 0 ein geringeres Risiko für Covid-19 haben.
Hier könnt ihr die gesamte Studie lesen: