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Neue Studie belegt: ADHS häufiger bei früh eingeschulten Kindern

Die Gesundheit der Kinder steht über allem. Und diese neue Studie aus Großbritannien lässt aufhorchen. Britische Forscher behaupten, dass das ADHS- und Depressionsrisiko bei Jungs und Mädels höher ist, wenn sie früher eingeschult werden.

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Ein Mädchen in einer Klasse, die ihren Arm hebt Gesundheit Foto: Daniel Karmann/dpa

ADHS, Depressionen, Lernstörungen: Diagnosen, die keine Eltern bei ihren Kindern von Ärzten gestellt bekommen möchten. Forschern aus Großbritannien berichten aber, dass das Risiko bestimmter Krankheiten anscheinend durch einen bestimmten Umstand zunimmt. Und zwar, wenn Kinder früh eingeschult werden.

Denn in einer neuen Studie kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass das Erkrankungsrisiko mit dem relativen Alter in der Schulklasse verknüpft ist. Demnach kommen Lernstörungen, ADHS und Depressionen häufiger bei Kindern vor, die in Schulklassen zu den jüngeren zählen. Die Untersuchungen belegen damit Ergebnisse früherer Studien der Ludwig-Maximilians-Universität München (Jahr 2015) und der amerikanischen Harvard University (2018).

So gingen die Forscher vor

Die britischen Wissenschaftler von der London School of Hygiene and Tropical Medicine werteten die Daten von gut einer Millionen Kinder in England, Wales, Schottland und Nordirland aus. Sie wollten wissen: Wie viele Kinder und Jugendliche erhielten vor ihrem 16. Lebensjahr die Diagnose Lernstörung, ADHS oder Depression und in welchem Alter wurden die Kinder eingeschult? Das Ergebnis: Bei jung eingeschulten Kindern kamen die Diagnosen 1,3 bis 1,4 mal häufiger vor.

Die Diagnosen im Rahmen der Studie:

  • ADHS: bei jüngsten Kindern 236 von 10.000 / bei ältesten 174 von 10.000
  • Depression: bei jüngsten Kindern 109 von 10.000 / bei ältesten 83 von 10.000
  • Lernstörung: bei jüngsten Kindern 104 von 10.000 / bei ältesten ältesten 81 von 10.000

Diese Ursachen vermuten die Forscher

Die Forscher aus Großbritannien können die Gründe für die häufigeren Erkrankungen nur vermuten. Zum einen fehlt es nach ihrer Einschätzung den jüngeren Kindern in einer Klasse im Vergleich zu den älteren eher an Reife. Es könnte folglich häufiger zu einer ADHS-Diagnose kommen, obwohl sie gar nicht am Syndrom erkrankt sind. Zum anderen könnte es sein, dass bei den ältesten Schülern ADHS-Fälle häufiger unerkannt und nicht diagnostiziert bleiben. Die Wissenschaftler raten Politik und Pädagogen jedenfalls, die Schulreife von Kindern vor der Einschulung durch bessere Tests einzuschätzen.

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