Eltern sind besorgt: Wie gefährlich ist Omikron für Kinder?
Mit den steigenden Zahlen der Omikron-Fälle werden auch die Eltern im Freistaat immer besorgter. Wie gefährlich ist die Variante für Kinder? Wir haben für euch nachgefragt.
Viele Eltern sind in Sorge wegen der Omikron-Variante des Coronavirus. In den USA oder Südafrika ist die Zahl der infizierten Kinder in den Krankenhäusern stark angestiegen. Wir haben deshalb mit dem Infektiologen und Kinderarzt Prof. Johannes Hübner vom Haunerschen Kinderspital der LMU München gesprochen. Er steht auch regelmäßig in Kontakt mit Medizinern im Ausland.
Keine Sorge vor schweren Verläufen
Wenn die Zahl der Infektionen zunimmt, nimmt natürlich auch die Zahl der Infektionen bei Kindern zu. Aber dass wir vermehrt schwere Verläufe sehen, das ist nicht der Fall. Kinder werden oft MIT, aber nicht WEGEN Covid aufgenommen.
Prof. Johannes Hübner im Gespräch mit Antenne Bayern
Grundsätzlich seien schwere Corona-Verläufe bei Kindern nach wie vor die Ausnahme - ebenso wie Langzeitfolgen nach einer Infektion, so Hübner.
Wir haben eine Long-Covid-Ambulanz bei uns in der Klinik. Seit Juni haben wir dabei ca. 15 Kinder betreut.
Prof. Johannes Hübner
Die Corona-Impfung für 5- bis 11-Jährige hält Hübner in erster Linie bei vorerkrankten Kindern für wichtig.
Als Schutz der Kinder vor Erkrankung oder schweren Verläufen hat die Impfung aus meiner Sicht keine große Bedeutung. Auch für den Gesamtverlauf der Pandemie spielen die Kinder keine entscheidende Rolle. Viel wichtiger ist es, dass wir die Risikogruppe ab 60 Jahren durchimpfen.
Prof. Johannes Hübner
Die Testnachweispflicht in den bayerischen Kitas, die nach den Ferien starten soll, sieht Hübner kritisch.
Da gibt es eine ganze Menge von Problemen - zum Beispiel die Sensitivität der Tests. Außerdem müssen sie kompetent durchgeführt werden, das ist häufig nicht gewährleistet. Ich sehe aber auch, dass Unterricht und Kinderbetreuung im Moment wahrscheinlich politisch nicht anders durchsetzbar sind. Und wenn das eben die Bedingungen sind, dann ist es das kleinere Übel.
Da gibt es eine ganze Menge von Problemen - zum Beispiel die Sensitivität der Tests. Außerdem müssen sie kompetent durchgeführt werden, das ist häufig nicht gewährleistet. Ich sehe aber auch, dass Unterricht und Kinderbetreuung im Moment wahrscheinlich politisch nicht anders durchsetzbar sind. Und wenn das eben die Bedingungen sind, dann ist es das kleinere Übel.
Je größer die Kinder seien, desto sinnvoller sei es. In der gymnasialen Oberstufe mache es Sinn, in der Grundschule und der Kita aus seiner Sicht weniger, so Hübner.