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ADHS: Wie erkenne ich, ob mein Kind betroffen ist?

Felix hat ADHS und hat uns heute (23.09.21) alle mit seiner Geschichte berührt. Aber ab wann ist es ADHS? Und wie gehe ich damit um, wenn Freunde, Verwandte oder meine Kinder betroffen sind? Wir haben für euch nachgefragt.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Kind schreit Gesundheit Foto: Ashton Bingham / unsplash

Was für ein emoti­o­na­ler Moment heute Morgen (Donners­tag, 23.09.2021) bei „Ein­mal im Leben“. Felix’ größ­ter Traum war, sich einmal rich­tig bei seiner Mama zu bedan­ken. Sie hatte es nicht immer leicht mit ihm, sagt er – u.a. weil er ADHS hat. Euer Feed­back und eure Reak­tion war über­wäl­ti­gend – und ihr wart euch einig: Diese Krank­heit muss mehr in den Fokus rücken. Und deswe­gen haben wir unsere ANTENNE BAYERN-Exper­tin Barbara Eder gefragt, ob sie uns einen Über­blick über ADS und ADHS verschafft.

Wo ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS?

Darauf gibt es natür­lich keine pauschale Antwort. Laut unse­rer ANTENNE BAYERN-Exper­tin gibt es aber einige Tenden­zen und Charak­ter­ei­gen­schaf­ten, die Hinweise auf ADS bzw. ADHS sein können.

  • Vergess­lich­keit
  • Konzen­tra­ti­ons­pro­bleme
  • Unauf­merk­sam­keit
  • Tagträu­me­rei
  • Impul­si­vi­tät
  • Kurze Zünd­schnur

Es ist laut unse­rer Exper­tin aber ein Mythos, dass sich Menschen mit ADS / ADHS gar nicht konzen­trie­ren können. Es geht, wenn sie es möch­ten. Es fällt ihnen aber schwe­rer bei Themen, die lang­wei­lig sind und/oder sie nicht inter­es­sie­ren. Dafür sind Menschen mit ADS / ADHS aber selten nach­tra­gend, da sie mögli­che Ausfälle selbst von sich kennen.

Ab wann ist es ein Problem?

Auch das können wir bzw. unsere Exper­tin natür­lich nicht pauschal für euch beant­wor­ten. Wenn die Betrof­fe­nen selbst oder auch das Umfeld anfan­gen, unter der Situa­tion zu leiden, dann sollte gehan­delt werden. Wenn der Leidens­druck so hoch ist, dass der Sohn oder die Toch­ter schon Bauch­schmer­zen bekommt, wenn er oder sie nur an die Haus­auf­ga­ben denkt, dann sollte man sich Hilfe suchen.

Wie geht es den Betroffenen?

Es kann für die Betrof­fe­nen sehr frus­trie­rend sein, wenn sie sich konzen­trie­ren wollen – es aber einfach nicht klappt. Oft sehen sie, dass es bei ande­ren schnel­ler und einfa­cher funk­tio­niert, eine bestimmte Aufgabe fertig zu bekom­men und das beein­flusst natür­lich das Selbst­be­wusst­sein. Als Beispiel führt unsere ANTENNE BAYERN-Exper­tin hier das Aufbauen eines Regals an. Man kann ein Regal nur zusam­men­bauen, wenn man auch alle Bauteile hat. Und man muss natür­lich wissen, dass man nicht alle Teile hat, sonst fragt man sich, warum es bei den ande­ren geht und bei einem selbst nicht.

Was tun, wenn ich bei meinem Kind den Verdacht auf ADS / ADHS habe?

Wer sich nicht sicher ist, aber bei Verwand­ten, Bekann­ten oder dem eige­nen Kind den Verdacht auf ADS / ADHS hat, der sollte sich im jewei­li­gen Umfeld erkun­di­gen und es anspre­chen. Bei Kindern wären das in diesem Fall die Eltern oder auch die Lehrer. Wenn es stär­ker ausge­prägt scheint, dann ist auch eine Fach­be­ra­tung in einer Klinik oder bei einem Psycho­the­ra­peu­ten sinn­voll.

Tipps und Tricks

Natür­lich erset­zen einige Tipps und Tricks keine profes­si­o­nelle Behand­lung. Sie können aber helfen, den Alltag ein biss­chen einfa­cher zu gestal­ten. Hat eine betrof­fene Person beispiels­weise mit Vergess­lich­keit zu kämp­fen, helfen Notiz­zet­tel, ein Kalen­der oder auch eine gewisse Struk­tur im Alltag. Bei Kindern ist es laut unse­rer ANTENNE BAYERN-Exper­tin beson­ders wich­tig, zu moti­vie­ren und Verständ­nis zu zeigen. Der Satz „Jetzt konzen­trier dich doch mal“ ist hier fehl am Platz, da die Betrof­fe­nen sich ja konzen­trie­ren würden, wenn sie es könn­ten.