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Hilfen für Alleinerziehende in Bayern: Diese Entlastungen sollen kommen

Es ist nach wir vor eines der größten Armutsrisiken in Deutschland alleinerziehend zu sein. Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) will deshalb die so genannten „Ein-Eltern-Familien“ entlasten und unterstützen.

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Eine Mutter mit ihren Kindern an der Hand Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Es ist ein ganzes Maßnahmenpaket, mit dem Sozialministerin Kerstin Schreyer den rund 200.000 Alleinerziehenden in Bayern unter die Arme greifen will. Vor allem sollen künftig auch Geringverdiener steuerlich stärker entlastet werden durch einen festen Abzugsbetrag pro Kind. Zudem will Schreyer die Beratung von Alleinerziehenden ausbauen, sowie bis zu 2.000 zusätzliche Tagespfleger einstellen, um mehr Flexibilität bei Kitas zu schaffen. So sehen die Pläne im Detail aus:

So soll die Steuerentlastung für Alleinerziehende laufen

Alleinerziehende in Bayern sollen steuerlich entlastet werden. Dies sieht ein neues Konzept von Sozialministerin Kerstin Schreyer vor. „Beruf oder Ausbildung und Familie zu vereinbaren, ist oft eine große Herausforderung - besonders dann, wenn auch noch das Einkommen niedrig ist“, sagte die CSU-Politikerin. Daher seien Maßnahmen zur finanziellen Entlastung Kern der „Offensive für Ein-Eltern-Familien“.

So soll etwa der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende von aktuell 1.908 Euro pro Jahr (zuzüglich 240 Euro für jedes weitere Kind) in einen festen Abzugsbetrag von der jeweiligen Steuerschuld umgewandelt werden. Dies würde dazu führen, dass Alleinerziehende mit einem niedrigeren Einkommen stärker entlastet würden. Derzeit profitieren besser Verdienende von der aktuellen Regelung.

Problem: Nicht alles kann Bayern alleine umsetzen

Weitere Hebel seien eine nur noch 50-prozentige Anrechnung des Kindergeldes beim Unterhaltsvorschuss. Derzeit wird hier noch das volle Kindergeld abgezogen. Neben der finanziellen Entlastung soll das Konzept aber auch Maßnahmen zur besseren Integration in den Arbeitsmarkt, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie einen Ausbau des Beratungsangebots beinhalten. Was davon Bayern alles im Alleingang ohne den Bund klären kann, ist unklar.

Arbeitsagentur will Alleinerziehende besser in Jobs bringen

Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) will die Situation von Alleinerziehenden verbessern. Arbeitslosen Alleinerziehenden den Weg in eine Anstellung zu ermöglichen, sei ein besonderer Fokus der Arbeitsagenturen und Jobcenter, sagte eine BA-Sprecherin. Allerdings sind in diesem Jahr in Bayern bis März mit 6.525 weniger Betroffene in Fördermaßnahmen einbezogen gewesen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - damals waren es 7.036. Nach Angaben der BA waren im Freistaat im März 13.590 Alleinerziehende als arbeitslos gemeldet.

Die Integration in den Arbeitsmarkt werde nicht nur durch berufliche Qualifikationen begrenzt - gut sechs von zehn alleinerziehenden Arbeitslosen hätten keine abgeschlossene Berufsausbildung -, sondern durch nicht ausreichende Möglichkeiten der Kinderbetreuung, sagte die Sprecherin. Mehr als die Hälfte der Betroffenen suche Beschäftigung in Berufen mit ungünstigen Arbeitszeiten wie Reinigungskräfte, Verkäufer, im Lebensmittel- und Gastgewerbe oder in Erziehungs- und sozialen Berufen. Wenn die Kinderbetreuung in Randzeiten nicht gewährleistet sei, sei ein Jobbeginn oft nur schwer möglich.

Bundesweit ist nach Angaben der BA fast jeder zwölfte Arbeitslose alleinerziehend. Neun von zehn arbeitslosen Alleinerziehenden sind weiblich. Ebenfalls rund 90 Prozent werden von Jobcentern betreut, beziehen also Grundsicherungsleistungen. Jedoch hat die Zahl arbeitsloser Alleinerziehenden seit 2008 mit 39 Prozent stärker abgenommen als die nicht alleinerziehender (minus 27 Prozent).

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