Partei-Programme im Check: Kindergeld, Alleinerziehende & Co.: Das planen die Parteien für Familien

Familien mit Kindern gehören zu den großen Leidtragenden der Pandemie. Durch den Mangel an Freizeit- und Betreuungsmöglichkeiten ergaben sich in den letzten eineinhalb Jahren sowohl finanzielle, als auch organisatorische Engpässe. Das will die Politik ändern: Pünktlich zur Bundestagswahl erscheinen in den Wahlprogrammen Entwürfe zur Unterstützung von Eltern und ihren Kindern. Einig dabei, den Fokus auf die Familien zu legen, sind sich alle. Was genau die Vorstellungen der Parteien sind, haben wir für euch zusammengefasst.

Der Deutsche Familienverband nennt es «dringend geboten», den steuerlichen Kinderfreibetrag auf Höhe des Grundfreibetrags von Erwachsenen anzuheben und Eltern bei den Beiträgen zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung zu entlasten. Der Grundfreibetrag ist der Betrag des Einkommens, von dem das Finanzamt keine Steuern abzieht.

• Union:
  - Fordert Senkung der Steuer für Familien
  - Vage Äußerung: «Perspektivisch» werde der volle Grundfreibetrag für Kinder angestrebt

• FDP:
  - Fordert Senkung der Steuer für Familien
  - Spricht sich für bessere steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten und höhere Kinderfreibeträge bei der Steuer aus
• AfD:
  - Fordert Senkung der Steuer für Familien
  - Beabsichtigt eine Senkung der Mehrwertsteuer auf «Artikel des Kinderbedarfs»

Häufig steht der Vorschlag im Raum, dass die vielen staatlichen Leistungen für Familien vereinfacht und zusammengelegt werden sollten. Von einer «Kindergrundsicherung» ist oft die Rede.

• SPD:
  - Fordert finanzielle Unterstützung von Familien durch Kindergrundsicherung (Zusammensetzung aus Leistungen wie dem Kindergeld, dem
    Kinderzuschlag, Zuschüssen für Schul- und Freizeitaktivitäten und steuerlichen Kinderfreibeträgen
  - Basis Zahlung von mindestens 250 Euro pro Kind
• Grüne:
  - Fordert finanzielle Unterstützung von Familien durch Kindergrundsicherung
• Linke:
  - Fordert finanzielle Unterstützung von Familien durch Kindergrundsicherung
  - Monatliche Zahlung, die sich am Familien-Einkommen orientiert (maximal 630 Euro)
  - Sofortige Erhöhung des aktuellen Kindergelds (219 Euro) auf 328 Euro

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter dringt auf steuerliche Entlastungen vor allem für Alleinerziehende. Beim Entlastungsbetrag (momentan 4008 Euro) handelt es sich neben dem Grundfreibetrag um einen zusätzlichen Freibetrag des Einkommens für Alleinerziehende, der nicht versteuert wird. 

• Union:
  - Will für Alleinerziehende die Steuern über den  Entlastungsbetrag senken
  - Fordert Erhöhung des Entlastungsbeitrags auf 5000 Euro
• FDP:
  - Wollen die Steuerbelastung von Alleinerziehenden verringern (Keine Angabe genauer Summen)
• Grüne:
  - Wollen die Steuerbelastung von Alleinerziehenden verringern (Keine Angabe genauer Summen)

Zu den zentralen Maßnahmen zur Familienentlastung zählt die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen eine «familiengerechte Gestaltung der Arbeitswelt und eine bessere Qualität der Kinderbetreuung und Bildung».

• Union:
  - Verspricht «den Kita-Ausbau und die Weiterentwicklung der Qualität auch über 2022 hinaus»
  -  Will den Einsatz einer Haushaltshilfe fördern und die steuerliche Absetzbarkeit der Kosten dafür verbessern
• SPD:
  - Tritt für den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ein
  - Will den Einsatz einer Haushaltshilfe fördern und die steuerliche Absetzbarkeit der Kosten dafür verbessern
  - Will Erhöhung der Kinderkrankentage für mehr Spielraum wenn die Kinder krank werden
• FDP:
  - Strebt Förderung der Betriebskindergärten an: Es soll einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem Ende des Mutterschutzes geben
  - Will den Einsatz einer Haushaltshilfe fördern und die steuerliche Absetzbarkeit der Kosten dafür verbessern
• Grüne:
  -  Tritt für den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ein
  - Will Erhöhung der Kinderkrankentage für mehr Spielraum wenn die Kinder krank werden
• Linke:
  - Tritt für den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ein
  - Spricht sich für Vier-Tage-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich aus
  - Will Erhöhung der Kinderkrankentage für mehr Spielraum wenn die Kinder krank werden

Genaueres findet ihr auch in den Wahlprogrammen der jeweiligen Parteien:

• Union
• SPD
• FDP
• Grüne
• AFD
• Linke