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Experiment: Muttersprache prägt Babys bereits vor der Geburt

Neue Forschungsergebnisse enthüllen, dass Babys bereits vor der Geburt ihre Muttersprache hören und darauf reagieren. Wir haben alles Wichtige zusammengefasst.

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Mutte mit Baby Familie & Kinder Foto: Prostock-studio/Adobe Stock

Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Padua hat mittels neurologischer Untersuchungen herausgefunden, dass die Gehirne von Neugeborenen schon im Mutterleib von der umgebenden Sprache geprägt werden.

Das kam bei der Forschung heraus

Italienische Forscher des Teams um Judit Gervain von der Universität Padua haben in Experimenten mit Neugeborenen festgestellt, dass die Gehirne von Babys bereits vor der Geburt von ihrer Muttersprache geprägt werden. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Fachblatt "Science Advances", liefern überzeugende Hinweise darauf, dass die funktionelle Organisation des kindlichen Gehirns durch das Hören von Sprache im Mutterleib beeinflusst wird.

Die Ergebnisse zeigten, dass Babys, die als letztes ihre Muttersprache gehört hatten, spezielle Elektroenzephalografie (EEG)-Veränderungen bei den sogenannten Thetawellen aufwiesen. Theta-Wellen sind eine Art von Gehirnwellen, die in der Elektroenzephalografie (EEG) gemessen werden können. Das EEG ist eine Methode zur Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Kinder, die zuletzt Englisch oder Spanisch gehört hatten, zeigten diese Veränderungen nicht. Die Forscher interpretieren dies als Hinweis darauf, dass im Gehirn von Neugeborenen durch das Hören der Muttersprache komplexe Gehirnprozesse ausgelöst werden.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass im Gehirn von Neugeborenen durch das Hören der Muttersprache komplexe Gehirnprozesse ausgelöst werden, neuronale Dynamiken, die wahrscheinlich mit der Sprachverarbeitung und dem Lernen zusammenhängen.

Judit Gervain

Was war bisher darüber bekannt?

Es ist bereits bekannt, dass Babys im Mutterleib hören und durch Geräusche geprägt werden. Frühere Studien haben gezeigt, dass Neugeborene besonders auf die Stimme ihrer Mutter und auf ihre Muttersprache reagieren. Auch die Erkennung von Musik wurde nachgewiesen. Doch bislang war unklar, wie genau die Muttersprache das Gehirn von Neugeborenen bereits vor der Geburt beeinflusst.

So lief das Experiment ab

Die Forscher führten Experimente mit französischsprachigen Müttern und ihren neugeborenen Babys durch, die zwischen einem und fünf Tage alt waren. Den Babys wurden Tonaufnahmen mit Sätzen aus dem Märchen "Goldlöckchen und die drei Bären" in Französisch, Spanisch und Englisch vorgespielt. Die Forscher analysierten die neuronale Aktivität der Neugeborenen während des Experiments mithilfe von Elektroenzephalografie-Kappen (EEG).

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