Mögliches Freiwilliges Handwerksjahr in Bayern: Chancen für Jugendliche

In Bayern könnte es bald eine neue Möglichkeit zur Berufsorientierung für Jugendliche geben: das "Freiwillige Handwerksjahr". Junge Menschen können dabei innerhalb eines Jahres in vier verschiedene Berufe reinschnuppern und praktische Erfahrungen sammeln. In Schleswig-Holstein und Hamburg ist dieses Projekt vor kurzem gestartet. Die Resonanz darauf ist groß, viele Betriebe machen mit.

Das Konzept des "Freiwilligen Handwerksjahrs" sieht vor, dass Teilnehmer in jeweils drei Monaten einen neuen Beruf kennenlernen. Ob als Metallbauer, Friseur oder Tischler – die Vielfalt der Berufe bietet eine breite Palette. Die Jugendlichen bekommen so die Möglichkeit herauszufinden, was ihnen wirklich liegt und ob ein Ausbildungsberuf zu ihnen passt. 

Die bayerische Handwerkskammer findet die Idee gut. Je besser Interessierte informiert seien, desto leichter falle dann die Entscheidung für einen Beruf, so Handwerkspräsident Xaver Peteranderl. Er glaubt, dass damit dann auch die Abbrecherquote bei den Azubis sinken könnte. In Regionen, in denen es das „Freiwillige Handwerksjahr“ schon gibt, spielt die Handwerkskammer eine zentrale Rolle. Sie vermittelt Kontakte zu Ausbildungsbetrieben und bietet eine individuelle Berufsberatung an. So erhalten Jugendliche Einblicke in verschiedene Berufsfelder und werden bei der Entscheidung unterstürzt.

Für Jugendliche bietet das "Freiwillige Handwerksjahr" die Chance, ohne Druck den passenden Beruf zu finden. Betriebe profitieren ebenfalls. Sie lernen potenzielle Auszubildende kennen, die schon ein grundlegendes Verständnis und Interesse für den Beruf mitbringen. In Lübeck bekommen Teilnehmende des Handwerksjahrs eine monatliche Aufwandsentschädigung und sammeln wertvolle praktische Erfahrungen.