Geld von Profifußballern veruntreut - Berater muss in Haft
Schuldig in 128 Fälle, urteilt das Gericht. Der Schaden ist mit 1,175 Millionen Euro immens. Doch angeklagt war nur ein Teil der Taten.
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![Strafjustizzentrum Nürnberg](/media/cache/3/version/108122/jxmwtnr4t7-v3-ax-s2048-v1.jpeg/f68fafa96092b1abd2a062e8b3619287.jpg)
Nürnberg (dpa/lby) - Ein Nürnberger Anlageberater hat Geld von Profifußballern in Millionenhöhe veruntreut. Dafür muss er nun viereinhalb Jahre in Haft, urteilte das Landgericht in Nürnberg. Dieses habe den 56-Jährigen in 128 Fällen für schuldig gesprochen, sagte Justizsprecherin Tina Haase. Der Angeklagte habe die Taten vor Gericht gestanden. Zuvor habe es eine Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten gegeben.
Der Vermögensberater hatte demnach zwischen August 2017 und September 2021 insgesamt 1,175 Millionen Euro veruntreut. Der Mann war seit 2007 als privater Vermögensberater tätig und hatte über den Fußballverein 1. FC Nürnberg die drei Geschädigten - zwei Profifußballer sowie einen ehemaligen Profi und Trainer - kennengelernt. Alle Taten vor 2017 sind nach Angaben von Haase jedoch verjährt. Der Schaden dürfte also höher sein.
Dass es nicht gut lief, verschwieg der Berater
Vor Gericht verlas der Angeklagte laut Haase eine schriftliche Erklärung. Darin entschuldigte er sich für seine Taten. Demnach hatte er sich damals mit den Geschädigten angefreundet und Geld für diese angelegt. Irgendwann seien die Anlagegeschäfte jedoch in Schieflage geraten, erläuterte Haase. Statt die Geschädigten darüber zu informieren, habe er Geld zwischen verschiedenen Konten hin- und hergeschoben. Rund 440.000 Euro habe er zudem abgezweigt, um eigene Schulden zu begleichen.
Das Gericht ordnete nach Angaben der Sprecherin für diese Summe die Einziehung von Wertersatz an. Das heißt, wenn der Mann wieder zu Vermögen kommt, muss er diese Summe zurückzahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.