Von A bis Z: Vorsicht vor diesen fiesen Abzock-Maschen
Wir kriegen es oft gar nicht mit und stehen am Ende fassungslos mit leeren Händen da. Betrüger erfinden immer wieder neue Maschen, um an ihr Ziel zu kommen. Mit perfiden manipulativen Tricks schnappen sie sich oft genug ihre Beute. Damit ihr nicht darauf reinfallt, haben wir für den großen Überblick über die gängigsten Abzock-Maschen.
A: Abzocke durch unerlaubte Telefonwerbung
Ein Anrufer versucht euch am Telefon einzulullen und Stromverträge und Gewinnspiele aufzuschwatzen.
So wehrt ihr euch!
- Direkt auflegen
- Nummer, Name, Firma, Uhrzeit & Grund des Anrufs notieren
- Angaben der Bundesnetzagentur oder Verbraucherzentralen mitteilen (Unterlassungsansprüche & Geldbußen möglich)
B: Verdacht von Abzocke mit Bioscannern
In Apotheken wird damit geworben, dass ihr ohne Blutabnahme messen könnt wie gesund ihr seid. Mit einem Messverfahren der Bioresonanz müsst ihr nur einen Messfühler in die Hand nehmen. Dieser übertragt alle Daten an den Computer, in dem ein Programm grafisch darstellt, welche Körperfunktion gerade gemessen werden. Je nach Alter, Gewicht, Größe fallen die Ergebnisse unterschiedlich aus. Deswegen versucht euch im Anschluss der Verkäufer oder Arzt teure Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. In einer umfassenden Reportage von „Report München“ wurden die unterschiedlichsten Messgeräte von einem IT-Spezialisten getestet. Keines davon übertrug die Daten des Messfühlers an den Computer.
C: Cash-Trapping
Schnell noch an der Bank Geld abheben. Doch Vorsicht! Betrüger haben den Automaten so manipuliert, dass das Geld nicht aus dem Schlitz kommt. Auf dem Display des Geldautomaten erscheint, dass dieser einen technischen Defekt hat. In Wirklichkeit haben die Betrüger an dem Schlitz etwas befestigt, sodass die Geldscheine abgefangen werden. Verlasst ihr die Filiale, kommen sie wieder und holen sich euer Geld ab.
So wehrt ihr euch!
- Überprüft selber den Geldautomaten.
- Erscheint auf dem Display, dass der Geldautomat einen technischen Defekt hat, dann sucht sofort einen Bankmitarbeiter auf.
- Ist die Bank schon geschlossen, ruft die Polizei.
D: Drohbrief-Abzocke
Ihr erhaltet Post von einem Inkassobüro, in der ihr von einem Anwalt aufgefordert werdet, einen hohen Betrag zu zahlen. Es wird mit Kosten für einen Anwalt, Zwangsvollstreckung und Eintragung ins Schuldnerverzeichnis gedroht und nicht benannt woher. Es passiert immer öfter, dass gefälschte Mahnschreiben „im Auftrag“ der GEZ unterwegs sind.
So wehrt ihr euch!
- Lasst euch nicht verängstigen und zahlt nicht.
- Fragt im Zweifel bei der Verbraucherzentrale nach.
E: Ebay-Kleinanzeigen
Ihr kauft auf Ebay Kleinanzeigen ein Produkt und überweist das Geld an den vermeintlichen Verkäufer. Dann erhaltet ihr nie wieder eine Nachricht von ihm, geschweige das gewünschte Produkt.
So wehrt ihr euch!
- Meldet den Vorfall dem ebay-Kundendienst über ein Schadensmeldungsformular.
- Gebe deine Anzeigennummer, Bankdaten des Verkäufers, Rufnummer, E-Mail Verkehr an und erteile eine Strafanzeige bei der Polizei.
F: Fake Shops
Shoppen im Internet, für viele Alltag. Aber Obacht, einige noch so aufwändig gestaltete Webseiten sind Fake-Shops. Seriös wirkende Webseiten mit günstigen Schnäppchenpreisen. Ihr müsst meistens mit Vorkasse oder Direktüberweisung zahlen.
So erkennt ihr einen Fake Shop
- Checkt die Marktpreise. Sind die völlig anders, dann ist das schon mal merkwürdig.
- Schaut nach, ob das Impressum fehlt.
- Ist die Webseite wieder offline?
- Gibt es in Foren Berichte von anderen Nutzern?
G: Guthaben für Prepaidkarten-Trick
Betrüger ergaunern Prepaid-Guthabenkarten, die an den Kassen verkauft werden. In einem Anruf geben sie sich als Vorgesetzte aus und rufen die Verkäufer in den Filialen an. Sie überreden die Cash-Codes von den Aufladekarten am Telefon vorzulesen. Befolgen die Mitarbeiter nicht die Anweisungen drohen die vermeintlichen Chefs mit Konsequenzen. In vielen Fällen soll diese Masche bereits funktioniert haben
So wehrt ihr euch!
- Polizei rät, den Nummern im Display des Telefons nicht zu vertrauen.
- Außerdem soll man bei der Zentrale anrufen und nachfragen.
H: Handwerker-Masche
Ihr habt einen Sanitär-Notfall und sucht dringend einen Handwerker. Ihr bucht ihn über die erst beliebige Seite, denn es muss schnell gehen. Als dieser dann die Rechnung stellt, bekommt ihr einen Schock. Der geforderte Betrag ist erheblich teurer, es stehen viele dubiose Aufschläge auf der Rechnung. Ihr werdet telefonisch unter Druck gesetzt, den Betrag per Sofortzahlung zu überweisen.
So wehrt ihr euch!
- Fragt in eurem Umfeld nach Empfehlungen von Handwerkern.
- Lasst euch einen Kostenvoranschlag anfertigen. Die Rechnung darf dann nur noch 15–20% davon abweichen.
- Nicht dem freundlich lächelnden und seriös aussehenden Handwerker auf der Homepage vertrauen.
I: Intelligenztest-Masche
Es gibt unzählige seriöse Intelligenztests im Internet. Doch darunter sind auch einige „schwarze Schafe“.
Nachdem ihr euch durch den Test geklickt habt, werdet ihr aufgefordert, persönliche Daten einzugeben. Mit einem Klick auf einen Button willigt ihr ein und schickt eure Daten an den Betreiber. In diesem Moment habt ihr ungewollt in ein kostenpflichtiges Abonnement eingewilligt.
Aufpassen!
Niemals unüberlegt eure persönlichen Daten im Internet angeben.
K: Kaffeefahrt-Masche
Ihr erhaltet einen Brief mit einer Einladung und tollen Gewinnen: Auto, Waschmaschine, Handy. Es wird auch für eine Schiffsrundfahrt oder einen anderen Ausflug geworben. Alles geschenkt und kostenlos, auch die Abholung mit einem Bus. Im Bus versucht ein Verkäufer euch um den Finger zu wickeln und er verkauft Waren für das x-Fache. Kaffemaschine, Massagegerät und vieles mehr.
So wehrt ihr euch!
Die Post kann direkt in den Papierkorb.
L: Lockanrufe
Ihr werdet von einem Sprachcomputer per Bandansage angerufen und über einen vermeintlichen Gewinn informiert. Für den Gewinn müsst ihr nur noch eine teure 0900er-Nummer zurückzurufen, hängt aber in einer Warteschleife. Währenddessen kassieren die Betrüger euer Geld. Ihr erhaltet eine hohe Telefonrechnung.
So wehrt ihr euch!
- Direkt auflegen.
- Auf keinen Fall die Nummer zurückrufen.
- Die Nummer notieren und die Bundesnetzagentur informieren, dass die Nummer abgeschaltet wird.
- Auch dem Telefonanbieter mitteilen.
M: Münzen-Abofalle
Ihr bekommt Werbung von der „Deutschen Goldmünzen Gesellschaft“ (DGG) und entschließt euch, eine spezielle Goldmünze zu erwerben.
Ihr freut euch als ihr diese endlich per Post zugesendet bekommt. Doch nach einigen Wochen erhaltet ihr wieder eine Münze oder gleich mehrere Münzen und deren Zahlungsaufforderungen, obwohl ihr gar keine weiteren bestellt hattet. Mit dieser Bestellung habt ihr automatisch in ein Abo eingewilligt.
So wehrt ihr euch!
- Schickt alle Münzen zurück und erklärt, dass ihr kein Abo abschließen wollt.
- Kündigt mit der Kundennummer und allen Angaben.
O: Onlinetickets bei Viagogo
Ihr wollt zu einem Konzert und die Tickets sind schon alle ausverkauft? Auf Viagogo entscheidet ihr euch viel mehr Geld hinzulegen und bestellt Tickets.
Bei der Veranstaltung müsst ihr feststellen, dass die Tickets ungültig sind.
Was kann ich machen?
- Den Veranstalter kontaktieren. Tun das mehrere, dann schaltet sich im besten Fall vielleicht sogar der Künstler ein. Die wollen ja auch nicht, dass ihr abgezockt wird.
- Manchmal richten die Veranstalter sogar vor Ort einen Problemschalter ein, weil so viele mit ungültigen Tickets davon betroffen sind.
- Versucht auch unbedingt mit Viagogo Kontakt aufzunehmen. Ist schwer, aber vielleicht bekommt ihr doch noch euer Geld zurück.
P: Parkplatz-Abzocke
Ihr geht noch schnell nach dem Feierabend mit dem Auto einkaufen. Auf dem Parkplatz des Supermarktes stehen überall Schilder, dass ihr hier nur mit einer Parkscheibe parken könnt. In der Hast vergesst ihr, diese hinzulegen. Nach dem Einkauf erwartet euch eine böse Überraschung. Ein gelber Strafzettel heftet an eurer Frontscheibe! Ihr sollt gegen die Parkregelung verstoßen haben und 30€ Strafe zahlen. Da es oft dazu kommt, dass Parker den ganzen Tag ihr Auto abstellen, ist bei einigen Parkplätzen nur erlaubt, eine Stunde mit PARKSCHEIBE zu parken. Viele Supermärkte verpachten ihre Parkplätze an Subunternehmen. Von denen stammt auch das Knöllchen.
So wehrt ihr euch!
- Findet das Subunternehmen heraus und kontaktiert diese per Telefon, am besten noch am gleichen Tag.
- Wenn ihr sofort Widerspruch einlegt, könntet ihr vielleicht Glück haben und die Gebühren werden euch überlassen.
- Fragt bei der Stadt nach wie hoch die Gebühren sein dürfen.
R: Rauchmelder-Kettenbrief
Ihr bekommt per WhatsApp eine Nachricht, dass eure Rauchmelder von der Feuerwehr überprüft werden. Dabei finden Kontrollen von Behörden gar nicht statt!
Niemals jemanden in die Wohnung lassen, den ihr nicht kennt.
S: Skimming
Am Geldautomat schnell Geld abheben. Doch viele Gefahren werden dort unterschätzt. Betrüger haben ein Modul angebracht, mit dem eure Daten erfasst werden. Die EC-Karte wird ausgelesen und euer Pin erfasst. Davon bekommt ihr nichts mit.
Aufpassen!
- Achtet beim Geld abheben auf kleine Details. Kommt euch etwas komisch vor, dann verständigt, falls möglich einen Mitarbeiter.
- Rüttelt vor der Benützung an dem Kartenschlitz. Ist dieser beweglich oder fällt ab, dann nehmt gleich einen anderen Automaten.
T: Trickdiebe Kofferklau
Ihr werdet am Fahrkarten-Automat ganz lieb darum gebeten, einen Euroschein zu wechseln. Während ihr in eurem Portmonee nach Wechselgeld sucht, schnappt sich ein zweiter Trickdieb unauffällig euren Koffer und verschwindet.
So wehrt ihr euch!
- Egal wie freundlich die Leute auftreten und um Hilfe bitten, behaltet immer euren Koffer im Auge.
- Lieber einmal zu viel nicht helfen, als beklaut werden.
V: „Vogel entflogen“-Masche
Bei euch klingeln zwei Personen, die sich als eure neuen Nachbarn ausgeben. Mit einem Vogelkäfig in der Hand weisen sie darauf hin, dass ihr Vogel entflogen ist und auf eurem Balkon sitzt.
Ihr denkt in der Sekunde nicht über einen Betrug nach, da die vermeintlichen Nachbarn unscheinbar und freundlich auftreten. Natürlich bietet ihr sofort eure Hilfe an. Während ihr mit der einen Person auf dem Balkon nach dem Vogel schaut, klaut der Komplize schnell greifbares Diebesgut.
So wehrt ihr euch!
Wenn ihr den vermeintlichen Nachbarn nicht kennt, nicht rein lassen.
W: Wohnungskautionsbetrug
Ihr sucht dringend eine Wohnung und seid endlich fündig geworden. Bei der Besichtigung hat alles normal gewirkt und es war ein Markler vor Ort. In einer Bestätigungsmail erhaltet ihr den Zuschlag für die Wohnung. Nun werdet ihr per vorgetäuschter E-Mail aufgefordert eine Kaution zu überweisen. Da ist der Fehler. Euer Geld seht ihr nie wieder!
So gehen die Betrüger vor:
Sie mieten vorübergehend Appartements als Ferienwohnungen an und bieten sie wieder zu Vermietung an. Sie gehen dabei sehr professionell vor und machen Fotos von dem Objekt, welches sie auf Internetseiten inserieren. Der angebliche Makler macht den Betrug perfekt. Wenn sie die Kaution von euch kassiert haben, tauchen sie unter.
Was könnt ihr tun?
- Niemals die Kaution vor Beginn des Mietverhältnisses zahlen.
- Erst wenn ihr den Mietvertrag unterschrieben habt und eine Schlüsselübergabe stattgefunden hat.
Z: Zeitschriften-Abo
Ihr bekommt einen Anruf, dass ihr einer von 20 Auserwählten eines Gewinnspiels seid. Der Abzocker stellt sich vor und erklärt, dass ihr den Gewinn von 1.000€ nur erhalten könnt, wenn ihr ein Zeitschriften-Abo abschließt. Das Abo kann über 14 Monate laufen und kostet bis zu 60€ im Halbjahr. Ihr müsst eure Daten angeben und bekommt per Post eine Bestätigung. Den Gewinn von 1.000€ werdet ihr nie erhalten.
Was könnt ihr tun?
- Denke nicht eine Sekunde nach, etwas gewonnen zu haben.
- Recherchiert die Firmennamen und die Erfahrungen von anderen.
- Sei sparsam, wenn es um die Datenherausgabe geht.