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Paket für den Nachbarn annehmen: In diesen Fällen solltet ihr aufpassen

Nicht immer ist man zu Hause, wenn Pakete ankommen. Meistens wird das erwartete Päckchen bei einem Nachbarn abgegeben. Doch muss dieser die Lieferung annehmen und in welchem Fall sollte er es lieber lassen? Das haben wir für euch herausgefunden.

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Paket annehmen Verbraucherschutz Foto: Adobe Stock/moon

Besonders wer in einem Wohnhauskomplex im Erdgeschoss wohnt, als Elternteil zuhause ist oder viel im Homeoffice arbeitet, wird immer wieder als Ablage für Pakete von Nachbarn genutzt. Da stellt sich den meisten schnell die Frage, ob man überhaupt Pakete von Nachbarn annehmen muss und welche Konsequenzen es geben kann, wenn etwas schief läuft? 

Gefälligkeitsdienst unter Nachbarn

Paketzusteller klingeln tagsüber häufig vergeblich bei Adressaten, die bei der Arbeit oder unterwegs sind. Wenn niemand aufmacht, versuchen die Zusteller es bei den Nachbarn. Für den, der die Ware entgegennimmt, ist dies meist kein großer Aufwand und im umgekehrten Fall profitiert er selbst davon, wenn andere Bewohner seine Pakete im Gegenzug annehmen. Es gibt aber keine Pflicht, dass ihr eine Sendung eines Nachbarn annehmen müsst, nur weil ihr dem Paketboten die Tür aufgemacht habt.

Wann ihr das Paket nicht annehmen solltet

Mit der Unterschrift beim Paketzusteller bestätigt ihr den Erhalt. Somit gehen die Sorgfaltspflichten für die Ware auf euch über. Daher bestätigt ihr zum Beispiel, dass das Paket in ordentlichem und ganzem Zustand vom Paketdienstleister übergeben wurde. Daher solltet ihr verdächtige Sendungen nicht annehmen, wenn das Paket beispielsweise beschädigt, aufgeweicht durch Nässe oder schon geöffnet ist.

Empfänger muss über die Zustellung an den Nachbarn informiert werden

Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Köln muss der Zusteller dem eigentlichen Adressaten mitteilen, bei welchem Nachbarn die Sendung hinterlegt ist. Das heißt, er muss einen Zettel mit dem Namen des Nachbarn bei der Person, der das Paket gehört, in den Briefkasten werfen. 

Vorsicht vor Betrug!

Möglich werden diese Betrugsmaschen durch den Kauf auf Rechnung. Dafür benötigen die Täter oft nur eine Postanschrift und eine E-Mail-Adresse, die sich leicht anlegen lässt. Kriminalhauptkommissar Christian Berneit, zuständig im Landeskriminalamt (LKA) für "Warenkreditbetrug", kennt das Vorgehen der Betrüger: Manche überkleben einen Briefkasten mit einem fiktiven Namen oder geben Namen von Nachbarn an. 

Teilweise wissen die Täter, wann die Lieferdienste kommen, halten sich in der Nähe auf, suchen in den Briefkästen nach Benachrichtigungen oder erzählen Nachbarn etwas von Verwechslungen. 

Auch Zusteller sind in einigen Fällen beteiligt und arbeiten mit den Tätern zusammen. Wenn euch der Empfängername also gar nichts sagt, solltet ihr auf die Annahme verzichten. Laut Polizei ist dieser Betrug vor allem ein Phänomen der Großstadt wegen der Anonymität ihrer Bewohner.

Die Täter können relativ risikofrei Waren erhalten. Das spricht sich rum in der Szene und die Tat erfordert keine große intellektuelle Leistung.

Christian Berneit

Die kontaktlose Zustellung wegen Corona mache es noch einfacher. Wenn ihr dann so ein Paket annehmt, klingelt der Betrüger kurze Zeit später bei euch, nimmt das Paket ab und macht sich aus dem Staub - die Rechnung bezahlt er selbstverständlich nie. Der Absender des Pakets wird sich deshalb früher oder später an euch wenden, da ihr unterschrieben habt.