Mindestlohn, Bundestag, Deutschlandticket: Das ändert sich 2025
Im neuen Jahr gibt es einige wichtige Änderungen, die euch das Leben erleichtern könnten. Alle Informationen dazu gibt's hier.
2024 ist nicht mehr lange und das neue Jahr 2025 bringt eine Reihe von wichtigen Änderungen mit sich, die das tägliche Leben vieler Menschen beeinflussen können. Von gesetzlichen Neuerungen bis hin zu praktischen Vereinfachungen im Alltag – hier erfahrt ihr, was euch im kommenden Monat erwartet und wie ihr euch darauf vorbereiten könnt.
Einführung der elektronischen Patientenakte
Ab 2025 wird für alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt, sofern sie nicht widersprechen. Diese Akte wird sämtliche Gesundheitsdaten wie Röntgenbilder, Arztberichte und Laborergebnisse enthalten. Ziel der ePA ist es, den Austausch von Dokumenten zwischen verschiedenen Arztpraxen und Apotheken zu vereinfachen. Der Startschuss für die ePA fällt am 15. Januar in zwei Modellregionen, nämlich Franken und Hamburg, bevor sie landesweit verfügbar sein wird.
Anhebung des Mindestlohns
Zum 1. Januar erhöht sich der Mindestlohn von 12,41 Euro auf 12,82 Euro pro Stunde. Auch Auszubildende profitieren von dieser Anpassung: Die Mindestvergütung im ersten Lehrjahr steigt um 4,7 Prozent auf 649 Euro monatlich.
Erhöhung der Renten
Zum 1. Juli sollen Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich eine Rentenerhöhung von etwa 3,5 Prozent erhalten. Diese Prognose ist jedoch noch nicht endgültig, da das Bundeskabinett erst im Frühjahr, basierend auf der aktuellen Wirtschaftslage und Lohnentwicklung, die genaue Anpassung festlegen wird.
Preiserhöhung beim Deutschlandticket
Das Deutschlandticket wird zum Jahreswechsel von 49 Euro auf 58 Euro teurer. Für die etwa 13 Millionen Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das eine Erhöhung um neun Euro für Bus- und Bahnfahrten. Um die Finanzierung mit staatlichen Zuschüssen für 2025 sicherzustellen, muss der Bundestag noch eine entsprechende Gesetzesänderung verabschieden, wofür sich bereits eine Mehrheit abzeichnet.
Digitale Passfotos für Ausweise
Ab Ende April müssen Bürgerinnen und Bürger bei der Beantragung eines neuen Personalausweises oder Reisepasses kein ausgedrucktes Foto mehr vorlegen. Stattdessen wird das Passfoto in digitaler Form direkt an die Bürgerämter übermittelt.
Strengere Vorschriften für Biomüll
Ab Mai treten strengere Vorschriften für die Entsorgung von Biomüll in Kraft. Wenn bei einer Kontrolle durch die Müllabfuhr oder ein Entsorgungsunternehmen ein Störstoffanteil von mehr als drei Prozent, wie etwa Plastik, festgestellt wird, bleibt die Biotonne ungeleert stehen. Bei Verstößen können zudem Bußgelder verhängt werden.
Verkleinerung des Bundestags
Am 23. Februar wird der neue Bundestag gewählt, und aufgrund des neuen Wahlrechts wird das Parlament auf 630 Sitze verkleinert. Im Gegensatz zu früheren Wahlen entfallen die Überhang- und Ausgleichsmandate, sodass die Anzahl der Sitze nun ausschließlich durch das Zweitstimmenergebnis der Parteien bestimmt wird.
Neue Einkommensgrenze beim Elterngeld
Künftig wird das Elterngeld nur noch an Paare gezahlt, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen maximal 175.000 Euro beträgt. Diese Regelung gilt für Kinder, die am oder nach dem 1. April geboren werden.
Grundsteuerreform tritt in Kraft
Ab Januar gilt die Grundsteuerreform für Immobilieneigentümer. In den Bundesländern werden unterschiedliche, teils umstrittene Berechnungsmethoden angewendet. Daher variiert die Höhe der Grundsteuer je nach Region.
Höhere Kraftstoffpreise durch CO₂-Preisanstieg
Ab dem 1. Januar erhöht sich der CO₂-Preis von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Dies führt voraussichtlich zu steigenden Kraftstoffpreisen, wobei ein Liter Benzin etwa 2,4 Cent teurer wird.
Einführung von Echtzeitüberweisungen
Ab dem 9. Oktober sind flächendeckende Echtzeitüberweisungen im Euro-Raum bei allen Banken möglich, rund um die Uhr. Bereits ab dem 9. Januar müssen laut EU-Verordnung alle Banken in der Lage sein, solche Überweisungen zu empfangen. Diese dürfen nicht teurer sein als herkömmliche Überweisungen.
Erhöhung des Briefportos
Ab Januar steigt das Porto für einen Standardbrief in Deutschland auf 95 Cent, also um 10 Cent. Auch andere Sendungsarten der Deutschen Post werden teurer. Zudem wird der Prio-Brief abgeschafft, sodass für eilige Sendungen das teurere Einschreiben genutzt werden muss. Die Zustimmung der Bundesnetzagentur steht noch aus, gilt jedoch als Formsache.
Änderungen im Namensrecht
Ab dem 1. Mai können Ehepartner gemeinsam einen Doppelnamen mit oder ohne Bindestrich führen, was bisher nur einem Partner möglich war. Kinder können ebenfalls einen Doppelnamen erhalten, selbst wenn die Eltern sich dagegen entscheiden. Wird kein Familienname festgelegt, erhält das Kind automatisch einen Doppelnamen. Der erste gewählte Familienname gilt zudem für alle weiteren gemeinsamen Kinder.
Einschränkungen bei Amalgam-Zahnfüllungen
Zahnärzte dürfen keine neuen quecksilberhaltigen Amalgamfüllungen mehr einsetzen, außer wenn sie aus medizinischen Gründen als notwendig erachtet werden. Zudem verbietet eine EU-Verordnung die Ausfuhr von Dentalamalgam.
Erhöhung des Wohngeldes
Zum Jahreswechsel erhalten Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem Einkommen einen höheren Mietzuschuss. Das monatliche Wohngeld steigt im Durchschnitt um 30 Euro oder 15 Prozent.