Katrin Müller-Hohenstein und Stephan Lehmann zum Tod von Franz Beckenbauer

Um ehrlich zu sein: Ich wusste ja, dass er sehr krank ist. Aber wenn du dann hörst, dass Franz Beckenbauer gestorben ist… Da war ich, da war ich wirklich, da war ich richtig traurig. Ich weiß nicht, ob wir so einen nochmal bekommen. Er war schon ein ganz, ganz, ganz besonderer Mensch.

Katrin Müller-Hohenstein

Als ich ihn das erste Mal persönlich getroffen habe, da haben wir zusammen das Fußballstadion in Magdeburg eingeweiht und ich war ein bisschen früher da. Ich war schon drin und er kam dann ein bisschen später mit einem Shuttle angefahren. Es waren ganz viele Menschen da, die auf ihn gewartet haben. Er ist aus diesem Auto ausgestiegen und er hat für die 50 Meter in dieses Stadion bestimmt eine halbe Stunde gebraucht, weil er für jeden ein nettes Wort hatte. Er hat mit jedem ein Foto gemacht, er war irgendwie nie schlecht gelaunt, er war wahnsinnig geduldig und er hat das alles mit einer Ruhe, mit einer Freundlichkeit immer gemacht. Er war ein unglaublicher Mensch.

Katrin Müller-Hohenstein

Die Bodenständigkeit, die verbindliche Freundlichkeit. Du hast immer das Gefühl gehabt, in dem Moment, wo er mit dir spricht, spricht er wirklich nur mit dir und niemand anders. Das war keiner, der irgendwie gleich weitergehetzt ist, sondern er hat sich immer Zeit gelassen. Deswegen war er so besonders. Ich meine, von seinen fußballerischen Qualitäten mal ganz abgesehen, also das ist ein ganz großer Verlust.

Katrin Müller-Hohenstein

Ja, er war ein Typ. Ich wünschte, wir hätten mehr von diesen Typen. Natürlich gab es Minuten, wo du dir gedacht hast: Oh Gott, was ist denn jetzt in ihn gefahren? Aber am Ende am Ende hat er immer Recht gehabt. Er wollte nie irgendjemandem etwas Böses. Das finde ich besonders bemerkenswert. Er war einfach ein guter Mensch.

Katrin Müller-Hohenstein

Ich war wirklich ergriffen. Es war auch ein Schock. Ich wusste zwar schon länger, dass es Franz nicht gut geht, aber man hofft dann natürlich, dass er wieder gesund wird und dass er noch uns lange erhalten bleibt. Ich war sehr, sehr traurig. Ich bin noch sehr, sehr traurig über diese Nachricht.

Stephan Lehmann

Franz Beckenbauer war immer jemand, der als absoluter Weltstar, als Legende, den ja nun wirklich jeder kannte auf diesem Planeten, der so viel getan hat, nicht nur für den deutschen Fußball, sondern für diese Sportart. (…) Mit dem konntest du immer ein Wort reden. Franz Beckenbauer hat immer noch ein Selfie gemacht und noch ein Autogramm geschrieben, Franz Beckenbauer war immer auch für die Fans da. Er war nie abgehoben, obwohl er sich das hätte leisten können. Und das hat ihn wirklich ausgezeichnet. Er war ganz einfach, wie ich finde, ein wertvoller Mensch.

Stephan Lehmann