Studie: Menschen gehen eher fremd, wenn Eltern untreu waren
"Wie der Vater, so der Sohn", könnte beim Fremdgehen tatsächlich zutreffen. Eine Studie zeigt, dass Menschen eher fremdgehen, wenn ihre Eltern untreu waren.
Es ist bekannt, dass Kinder von ihren Eltern Verhaltensweisen übernehmen, sei es beim Essen, Sprechen oder Laufen. Aber wie sieht es mit dem Thema Untreue in Beziehungen aus? Eine Studie aus Texas legt nahe, dass die Neigung zum Fremdgehen bei Kindern von untreuen Eltern höher ist. Die Forschung, veröffentlicht im Magazin "Personal Relationships", wirft einen Blick darauf, wie elterliche Vorbilder das Verhalten der Nachkommen beeinflussen.
Das sind die Ergebnisse der Studie
Die Forscher Dana Weiser und Daniel Weigel führten drei Einzelstudien durch und kamen zu zwei zentralen Erkenntnissen. Dabei wurden auch die sozialen Lerntheorien berücksichtigt, die besagen, dass Menschen Verhaltensweisen aus ihrer Umgebung übernehmen.
- Neigung zum Fremdgehen: Kinder von untreuen Eltern zeigen eine höhere Neigung zum Fremdgehen in ihren eigenen Beziehungen. In den Studien gaben 33 Prozent derjenigen, die von der elterlichen Untreue wussten, an, selbst schon einmal fremdgegangen zu sein, im Vergleich zu 20 Prozent derjenigen, die nichts von der Untreue ihrer Eltern wussten.
- Einstellung zur Untreue: Personen, die während ihrer Kindheit mit elterlicher Untreue konfrontiert waren, entwickeln eine positivere Einstellung zur Untreue. Diese positive Einstellung wird oft durch gemischte Botschaften aus dem familiären Umfeld verstärkt.
Auswirkungen von elterlicher Untreue
Die Studie zeigt, dass Kinder, die mit elterlicher Untreue konfrontiert sind, eine geringere Hemmschwelle gegenüber dem eigenen Fremdgehen entwickeln. Solche Erfahrungen können im Erwachsenenalter zu unsicherem Bindungsverhalten und ungesunden Beziehungen führen. Kinder neigen dazu, das Verhalten ihrer Eltern zu internalisieren und sehen Untreue möglicherweise als normal an. Dies könnte dazu führen, dass sie selbst im Erwachsenenalter eher zu untreuem Verhalten neigen.
Rolle der Vorbildfunktion
Eltern fungieren als Vorbilder, und das Verhalten der Eltern kann prägend sein. Die Studie betont, dass die Neigung zum Fremdgehen oft durch die Beobachtung und Internalisierung elterlichen Verhaltens entsteht. Es wird darauf hingewiesen, dass Kinder, die elterliche Untreue erleben, möglicherweise geneigt sind, ähnliche Muster in ihren eigenen Beziehungen zu wiederholen.
Was bedeuten diese Ergebnisse?
Die Erfahrung der elterlichen Untreue bedeutet nicht, dass ein Individuum dazu verdammt ist, selbst untreu zu werden. Es gibt viele andere Faktoren, wie z. B. die Zufriedenheit mit der Beziehung, die bei der Vorhersage von Untreue ebenfalls eine äußerst wichtige Rolle spielen. Das bedeutet, dass ein Engagement für die Pflege der Beziehung und eine qualitativ hochwertige Kommunikation die Wahrscheinlichkeit der Untreue in der eigenen Beziehung deutlich verringern kann.
Dana Weiser
Sie fügte hinzu, dass es noch viel zu tun gibt, um zu verstehen, warum ein solcher Zusammenhang zwischen elterlicher Untreue und eigenem Fremdgehen besteht.