Studie: Frauen trennen sich eher als Männer
Eine Studie hat ergeben, dass Frauen tatsächlich häufiger als Männer die Initiative ergreifen, um eine Ehe zu beenden. Warum das so ist, lest ihr hier.
Eine neue Studie hat ergeben, dass Frauen öfter als Männer die Initiative ergreifen, um eine Beziehung zu beenden. Woran liegt das?
Wer trennt sich häufiger: Frauen oder Männer?
Die Forschung von Dr. Michael Rosenfeld, Soziologe an der Stanford University, zeigt, dass Frauen häufiger als Männer die Scheidung einreichen. Seine Studie untersuchte zwischen 2009 und 2015 insgesamt 2.500 heterosexuelle Paare. Interessanterweise fand er heraus, dass Frauen zwar häufiger eine Ehe beenden als Männer, jedoch in nichtehelichen Beziehungen nicht öfter eine Trennung initiieren.
Eine weitere Studie des Verhaltensökonomen Saurabh Bhargava von der Carnegie Mellon University untersuchte die Wahrnehmung von Liebe und Beziehungen bei Frauen und Männern. Dabei stellte sich heraus, dass Frauen häufiger Liebesgefühle empfinden, jedoch im Laufe einer langen Beziehung diese Gefühle schneller abnehmen als bei Männern.
Warum trennen sich meistens die Frauen?
Grund 1: Empfindlichkeit in Beziehungen
Der erste Grund, warum Frauen eher eine Beziehung beenden als Männer, liegt in der Sensibilität für Beziehungsprobleme. Diese Erklärung bezieht sich einfach darauf, dass Frauen möglicherweise sensibler für Beziehungsprobleme sind als Männer. Aufgrund dieser gesteigerten Sensibilität für Beziehungsprobleme neigen Frauen eher dazu, ihre Ehemänner zu verlassen.
Grund 2: Die geschlechtsspezifische Institution der Ehe
Ein weiterer Grund, den Dr. Rosenfeld für das Verlassen ihrer Ehemänner durch Frauen nennt, ist die "geschlechtsspezifische Institution" der Ehe. Dies bedeutet, dass die Vorstellung von Ehe mehr darauf ausgerichtet ist, Männer zu bevorzugen und traditionelle Geschlechterrollen zwischen Männern und Frauen zu verstärken. Zum Beispiel opfern Frauen immer noch ihre Karrieren, um eine Familie zu gründen. Selbst innerhalb der progressiven Generation der Millennials liegt die Hauptlast der Kinderbetreuung und Hausarbeit immer noch überwiegend bei Frauen. Bei der Studie von Saurabh Bhargava stellte sich heraus, dass Frauen häufiger Liebesgefühle empfinden, jedoch im Laufe einer langen Beziehung diese Gefühle schneller abnehmen als bei Männern.
Grund 3: Machtunterschiede in Beziehungen
Machtunterschiede basieren auf der Annahme, dass der Partner, der nach der Ehe bessere Beziehungsaussichten hat, eher die Trennung initiiert. Diese Logik ist jedoch nicht konsistent mit der Tatsache, dass Frauen häufiger die Scheidung einreichen als Männer. Dies liegt daran, dass Männer im Allgemeinen bessere Aussichten haben als Frauen, wenn es darum geht, nach einer Scheidung einen neuen Partner zu finden.
Außerdem spielen die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen mit hinein, sowohl beruflich als auch in der Sorgearbeit im Haushalt erfolgreich zu sein, können zu einer Überlastung führen. Dies kann sich negativ auf die Libido und die Wahrnehmung von Partnerschaften auswirken und letztendlich zu einer Trennung führen.
Grund 4: Soziale Einflüsse und Rollenbilder
Soziale Medien und stereotype Rollenbilder können die Vorstellung einer perfekten Beziehung prägen und insbesondere Frauen einem unrealistischen Ideal aussetzen. Dies kann zu einer überhöhten Erwartungshaltung führen und die Unzufriedenheit in einer Beziehung verstärken.