Gehaltsverhandlung im Job: So bekommt ihr mehr Geld
Lange wurde dazu geraten, mit einem ersten Angebot in die Verhandlung zu gehen. Mittlerweile ergeben einige Studien andere Ergebnisse. Damit ihr euch nicht unter eurem Wert verkauft, haben wir euch das Wichtigste zusammengefasst!
Geld ist allgemein ein unangenehmes Thema. Vor allem in einem Land wie Deutschland, in dem nicht offen über Gehalt und Einkünfte gesprochen wird. Umso wichtiger ist es, diese wichtige Angelegenheit richtig anzugehen und sich selbst nicht zu benachteiligen. Wir nehmen euch in 3 Schritten mit zum richtigen Gehalt!
1. Der Ankereffekt
Dieser psychologische Effekt lässt sich so erklären, dass das Kaufverhalten von Kunden unbewusst manipuliert und beeinflusset wird, in dem ein erster Bewertungsfehler ins Gespräch mit einbezogen wird. Die Seite Karrierebibel erklärt, dass wenn euch der Wert einer Sache nicht bewusst ist, euer Gehirn nach einem vergleichbaren Anhaltspunkt sucht. Das alles klingt natürlich noch sehr kompliziert. Hier ein Beispiel, welches nur zu bekannt sein sollte: Wenn ein Produkt im Supermarkt zwanzig Euro kostet, dann wirkt das vorerst teuer. Wenn auf dem Preisschild allerdings steht "von 25 Euro auf 20 Euro heruntergesetzt", dann haben wir eine Ankerzahl 25 Euro die deutlich größer ist als die 20 Euro. Das Produkt wirkt viel billiger!
Wie funktioniert der Ankereffekt?
Wie wendet ihr diesen Effekt nun im Job an? Gut, dass ihr fragt! Bei der Gehaltsverhandlung könnt ihr nach dem selben Prinzip vorgehen und ein erstes sehr großes Angebot vorlegen. Im Laufe der Verhandlung lasst ihr euch dann auf kleinere Beträge ein die vielleicht zehn Prozent kleiner sind als die erste Ankerzahl. Der große erste Betrag sorgt allerdings dafür, dass alle weiteren Angebote eher in eine für euch positivere Summe verzerrt werden.
2. Der perfekte Zeitpunkt
Wie anfangs gesagt, ist das Thema Gehalt eine Angelegenheit, die mit Vorsicht anzugehen ist. Es soll nicht der Eindruck erweckt werden, als würde es euch nur um das Geld gehen. Ihr solltet also warten bis der Arbeitgeber von selbst darauf eingeht. Das passiert in der Regel im 2. Vorstellungsgespräch. Allgemein ist das ein guter Zeitpunkt, an dem ihr euch orientieren könnt. Selbst wenn euer gegenüber nicht darüber spricht, könnt ihr euch an diesem etwas späteren Zeitpunkt selbst den Mut fassen und das Gespräch in diese Richtung lenken.
Andere Vorteile
In vielen Bereichen haben Vorgesetzte nur ein bestimmtes Budget und können euch vielleicht nicht auf dem Niveau entgegen kommen, wie ihr das gerne hättet. Das bemerkt ihr laut Zeit.de daran, wenn euch euer Gegenüber schon zweimal versucht hat, entgegen zukommen. In diesem Fall gilt das Motto: Geld ist nicht alles. Ihr könnt hier nach weiteren Vorteilen der Firma fragen. Diese könnten zum Beispiel sein:
- Bahn-Ticket
- Essensmarken
- Zuschüsse für Sport, Sprach oder Fortbildungskurse
- Altersvorsorge
- Home-Office Möglichkeiten
- Zusätzliche Arbeitsmittel: Laptop, Diensthandy
Gleichzeitig müsst ihr auf abwägen, wie wichtig euch diese Stelle ist und ob ihr sie als Sprungbrett für weitere Karrieremöglichkeiten nutzen wollt. In vielen Bereichen lohnt es sich einen Job mit einem niedrigeren Gehalt anzunehmen, um die richtige Erfahrung mitzunehmen, und sich für spätere Stellen attraktiver zu machen.