Was tun, wenn man ständig aufs Klo muss?
Plötzlich muss man ständig? Wir zeigen euch, was hinter häufigem Harndrang steckt und wie ihr damit umgehen könnt. Alle Informationen dazu gibt's hier.
Häufiger Harndrang ist das Bedürfnis, öfter als üblich die Toilette aufzusuchen. Es kann viele Ursachen haben, von einer überaktiven Blase bis hin zu medizinischen Bedingungen wie Diabetes.
Wie funktioniert die Blasenkontrolle?
Die Blasenkontrolle ist ein komplexes Zusammenspiel von Blasenvolumen, Nervensignalen und Gehirnaktivität. Erst wenn ein bestimmtes Volumen erreicht ist, entsteht der Drang, die Toilette aufzusuchen.
Was sind die Ursachen für häufigen Harndrang?
- Eine der Hauptursachen für häufigen Harndrang ist die sogenannte überaktive Blase. Dieser Zustand ist gekennzeichnet durch ein plötzliches und oft unkontrollierbares Bedürfnis, urinieren zu müssen. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein: von einer Dysfunktion der Blasenmuskulatur über eine gestörte Signalübertragung zwischen Blase und Gehirn bis hin zu einer erhöhten Aktivität der Blasennerven.
- Nervenschädigungen, die durch Erkrankungen wie Diabetes, Multiple Sklerose, Parkinson oder Alzheimer verursacht werden, können ebenfalls zu einem häufigen Harndrang führen. Diese Schädigungen beeinträchtigen die Fähigkeit der Nerven, korrekte Signale zu senden und zu empfangen, was zu einer fehlerhaften Kommunikation zwischen Blase und Gehirn führt.
- Mit zunehmendem Alter kann es zu Veränderungen in der Blasenfunktion kommen. Die Blasenkapazität kann sich verringern, und die Nerven, die für das Empfinden des Harndrangs verantwortlich sind, können empfindlicher werden. Dies führt dazu, dass ältere Menschen häufiger das Bedürfnis verspüren, die Toilette aufzusuchen.
- Lebens- und Genussmittel wie Koffein und Alkohol haben eine diuretische Wirkung, was bedeutet, dass sie die Produktion von Urin im Körper erhöhen. Dies kann zu einem verstärkten Harndrang führen, insbesondere wenn diese Substanzen in großen Mengen konsumiert werden.
Wie kann man häufigem Harndrang vorbeugen?
- Eine ausgewogene Flüssigkeitsaufnahme ist entscheidend, um einer überaktiven Blase vorzubeugen. Es ist wichtig, genug zu trinken, um die Blase zu spülen und Infektionen vorzubeugen, aber auch nicht so viel, dass die Blase unnötig gereizt wird.
- Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke können die Blase reizen und sollten vermieden werden, wenn man zu häufigem Harndrang neigt. Dazu gehören koffeinhaltige Getränke, alkoholische Getränke, scharfe Speisen und säurehaltige Früchte.
- Ein starker Beckenboden ist wichtig, um die Kontrolle über die Blasenfunktion zu behalten. Regelmäßiges Beckenbodentraining kann helfen, die Muskeln zu stärken, die für das Zurückhalten des Urins verantwortlich sind. Dies kann durch gezielte Übungen erreicht werden, die von einem Physiotherapeuten oder einer anderen qualifizierten Fachkraft angeleitet werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Behandlungsmöglichkeiten reichen von Blasentraining über Medikamente bis hin zu operativen Eingriffen. Wichtig ist, die passende Therapie für die individuelle Situation zu finden. Selbsthilfemaßnahmen beinhalten das Führen eines Pipi-Tagebuchs, gezieltes Blasentraining und die Anpassung der Ernährung, um die Blase nicht zusätzlich zu reizen. Im Alltag helfen spezielle Einlagen und Höschen, um sich bei plötzlichem Harndrang zu schützen und den Tag sorgenfrei zu bestreiten.