Ausgeschlafen trotz Zeitumstellung: Das hilft gegen den Mini-Jetlag
Am Sonntag werden die Uhren von Normalzeit auf Sommerzeit umgestellt. Die Nacht ist eine Stunde kürzer – das bringt bei vielen den Biorhythmus durcheinander. Doch mit ein paar kleinen Tricks fällt dem Körper die Zeitumstellung gleich viel leichter.
Wenn am Sonntag die Sommerzeit beginnt, freuen sich viele über die „längeren“ Tage. Der Preis für das zusätzliche Tageslicht in den Abendstunden: Es wird am Morgen später hell. Stellt die Uhr in der Nacht von 2 Uhr auf 3 Uhr vor – immer am letzten Sonntag im März.
Die innere Uhr spielt verrückt
Bei vielen Menschen spielt dabei die innere Uhr verrückt und der Biorhythmus gerät durcheinander. Bei einer Umfrage der Krankenkasse DAK (2018) sagten 72 Prozent der Befragten, dass ihnen die Zeitumstellung schon einmal Probleme bereitet hätte. Kein Wunder, denn die Uhrumstellung wirkt wie ein Mini-Jetlag auf den Körper, ähnlich wie bei Reisen in andere Zeitzonen. Besonders ältere Menschen, Babys und Kinder tun sich schwer damit, ebenso Menschen, die abends spät ins Bett gehen und frühs lange schlafen.
Folgen für den Biorhythmus
Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis sich der Körper daran gewöhnt hat. Viele schlafen in dieser Zeit schlecht, sind häufig müde oder gereizt, haben Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen oder einen schlappen Kreislauf. Die DAK hat in einer Langzeitbeobachtung festgestellt, dass in den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung 25 Prozent mehr Patienten mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus kamen als im Jahresdurchschnitt. Eine australische Studie zeigte einen Zusammenhang zwischen Zeitumstellung und Suizidrate: Auch kleine Veränderungen im Biorhythmus könnten demnach bei gefährdeten Menschen destabilisierend wirken.
Wie die Nachtschicht bezahlt wird
Freude bei vielen Arbeitnehmern, die in der Nacht auf Sonntag Nachtschicht haben: Sie müssen bis Schichtende eine Stunde weniger arbeiten, sollten sich aber informieren, wie die Bezahlung geregelt ist.
- Wer ein monatliches Festgehalt bekommt, muss die Stunde nicht nacharbeiten – bei Feiertagen ist dies schließlich auch nicht der Fall. Im Herbst, wenn von Sommer- zu Normalzeit umgestellt wird, arbeiten Nachtschichtler eine Stunde länger. Steht eine genaue Wochenarbeitszeit mit Vergütung von Überstunden im Vertrag, bekommt der Arbeitnehmer hier eine Überstunde gutgeschrieben bzw. ausgezahlt.
- Anders sieht es auch, wenn nach Stunden bezahlt wird. Wer am Sonntag wegen der Zeitumstellung eine Stunde weniger arbeitet, bekommt auch eine Stunde weniger bezahlt.
Bleibt die Zeitumstellung?
Das EU-Parlament plädiert für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021: Auf diese Position einigten sich die Abgeordneten am Dienstag in Straßburg. Für die tatsächliche Abschaffung müsste allerdings noch ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten erzielt werden.
Tipps, um die Zeitumstellung zu meistern
Doch schon kleine Verhaltensweisen helfen dem Körper bei der Umstellung. Am besten geht ihr schon an den Tagen vor der Zeitumstellung etwas früher ins Bett und steht morgens ein bisschen früher auf – schon eine halbe Stunde reicht aus. Entspannungstechniken wie eine bewusste Atmung oder kurze Meditationsübungen helfen beim Einschlafen. Die Vorhänge und Rollladen lasst ihr offen. So kann sich die innere Uhr schon mal einstellen. Allgemein hilft viel Tageslicht – auch untertags. Macht statt des Mittagsschlafs also einfach einen Spaziergang im Freien. Auf den Tisch kommen am besten leichte und ausgewogene Gerichte.