Hohe Nebenkosten? Oft sind Fehler bei Heizkostenabrechnungen Schuld!
Bei ganzen vier von fünf Heizkosten-Abrechnungen gibt es Auffälligkeiten oder Mängel. Das zeigt eine aktuelle Stichprobe. Viele Mieter zahlen deswegen mehr bei den Nebenkosten als sie eigentlich müssten.
Im Januar kommen bei vielen Mietern die Heizungsableser. Danach landet dann schon bald die Nebenkostenabrechnung im Briefkasten. Bei der dabei enthaltenen Heizkostenabrechnung kommt es aber offenbar häufig zu Fehlern. Das zeigt eine aktuelle Stichprobe.* Bei vier von fünf Heizkostenabrechnungen gibt es demnach Auffälligkeiten oder Mängel. Wenn die Ablesefirmen bei euch in der Wohnung sind, könnt ihr schon mal darauf achten, dass auf dem Ableseprotokoll, das ihr unterschreiben müsst, wirklich die Zahlen korrekt eingetragen sind. Das ist allerdings nur eine kleine Fehlerquelle.
Häufige Fehler auf der Heizkostenabrechnung
Das Verbrauchermagazin Finanztip hat festgestellt, dass es besonders bei der Abrechnung des Warmwasserverbrauchs und beim Betriebsstrom Unregelmäßigkeiten gab. 60 Prozent aller untersuchten Abrechnungen enthielten keinen Energieverbrauch für Warmwasser. Stattdessen war dieser geschätzt oder über eine Formel berechnet. Es kam auch vor, dass zwar ein Wärmemengenzähler installiert war, aber in der Wohnung das verbrauchte Warmwasser nicht gemessen wurde. "In solchen Fällen können Mieter die Kosten fürs warme Wasser pauschal um 15 Prozent kürzen“, erklärt Energie-Expertin Ines Rutschmann von Finanztip.
So sollte eure Heizkostenabrechnung aussehen
Es reicht nicht, wenn die Heizkosten einfach als ein Punkt mit Betrag bei der Nebenkostenabrechnung aufgeführt sind. Die Abrechnung muss Angaben zum Energieverbrauch für Warmwasser und für Raumwärme für das ganze Haus enthalten. Außerdem muss sie aufschlüsseln, in welcher Höhe euer Vermieter Grundkosten berechnet. Auch die Ablesewerte muss die Abrechnung enthalten.
So lange könnt ihr der Heizkostenabrechnung widersprechen
Nachdem ihr die Heizkostenabrechnung von eurem Vermieter bekommen habt, prüft sie genau. Kommt euch die Abrechnung plausibel vor? Erfüllt sie die oben genannten Kriterien? Auch Verbraucherzentralen oder Mietervereine können bei der Überprüfung helfen. Bis zu zwölf Monate könnt ihr nach der Zustellung der Abrechnung widersprechen. Am besten macht ihr das aber unmittelbar nach der Zustellung, wenn sich Auffälligkeiten oder Unklarheiten ergeben. Dann habt ihr auch noch die Chance um einen Zahlungsaufschub für eine mögliche Nachzahlung zu bitten, denn in der Regel müssen die innerhalb von 30 Tagen beglichen werden.
*Für die Stichprobe hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online rund 100 aktuelle Heizkostenabrechnungen von Lesern des Verbrauchermagazins Finanztip geprüft