EU-Pläne sehen vor: Väter sollen bald zwei Wochen Extra-Urlaub bekommen
Der Mutterschutz ist hierzulande selbstverständlich. Schon bald könnten auch Papas in Deutschland zusätzlichen Urlaub bekommen, wenn ihr Kind auf die Welt kommt. Das sieht eine neue EU-Richtlinie vor.
Bereits am 1. Juli ist eine neue EU-Richtlinie in Kraft getreten, die Familie und Beruf besser miteinander in Einklang bringen soll. Ziel ist es, einheitliche Mindeststandards in der Europäischen Union einzuführen, wenn es um die Rechte von Arbeitnehmern geht. Die Richtlinie umfasst dabei
- den Mutterschutz,
- die Elternzeit
- und die Pflege von Angehörigen.
Also im Wesentlichen geht es um Standards, die es bei uns in Deutschland bereits gibt. Aber: Diese Richtlinie sieht nun vor, dass auch Papas rund um die Geburt ihres Kindes zehn bezahlte Tage Vaterschaftsurlaub bekommen. Zusätzlich zum Jahresurlaub! Bis 2022 muss Deutschland die Regelung in nationales Recht umsetzen.
Warum möchte die EU einen Vaterschaftsurlaub einführen?
Brüssel möchte durch die neue Vorgabe einen Anreiz für Väter schaffen, sich mehr bei der Betreuung ihrer Kinder einbringen. Bisher müssen Papas regulären Urlaub nehmen, wenn sie sich nach der Geburt ihres Kindes Zeit für den Nachwuchs nehmen wollen. Die Konsequenz: Die Tage gehen vom Jahresurlaub weg. Oder aber, die Väter nehmen ab der Geburt ihres Kindes einen Teil ihrer Elternzeit.
Wie die Bundesregierung die EU-Vorgaben umsetzen möchte, ist noch unklar. So könnte es zum Beispiel auch sein, dass der Vaterschaftsurlaub von der Zeit einer späteren Elternzeit abgezogen wird.
Vaterschaftsurlaub: Andere EU-Länder bereits weiter
Während Väter in Deutschland bis dato keinen Anspruch auf Vaterschaftsurlaub haben, gibt es diesen in anderen EU-Ländern bereits. Belgien und Dänemark zum Beispiel sehen zehn Tage dafür vor, Frankreich elf Tage. In Spanien und Litauen gibt es sogar bis zu 30 Tage Vaterschaftsurlaub. Spitzenreiter ist Finnland, wo sogar bis zu 54 Tage möglich sind.