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Nach Explosionen in Den Haag: Drei Männer festgenommen

Zwei Explosionen zerstören ein Mehrfamilienhaus in Den Haag. Sechs Menschen sterben. Nun sind Ermittler offenbar einen Schritt weiter.

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Explosion von Wohngebäude in Den Haag Phil Nijhuis/AP/dpa

Den Haag (dpa) - Im Zusammenhang mit den verheerenden Explosionen in einem Wohnhaus in Den Haag mit sechs Toten hat die niederländische Polizei drei Verdächtige festgenommen. Sie seien möglicherweise an der Explosion beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit. Auch einige Autos seien beschlagnahmt worden. 

Weitere Hintergründe und Einzelheiten zu den Verdächtigen nannte die Polizei nicht. Es handele sich um drei Männer. Die Ermittlungen werden nach Angaben der Polizei fortgesetzt, weitere Festnahmen seien nicht ausgeschlossen.

Am frühen Samstagmorgen hatten zwei Explosionen das dreistöckige Mehrfamilienhaus zerstört und auch benachbarte Häuser beschädigt. Sechs Menschen konnten nur tot aus den Trümmern geborgen worden, darunter drei Mitglieder einer Familie, Vater, Mutter und ihre 17 Jahre alte Tochter. Zudem wurden vier Menschen verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Kein Drogenlabor gefunden

Schon kurz nach der Katastrophe hatte die Staatsanwaltschaft von Hinweisen auf einen kriminellen Hintergrund gesprochen. Doch noch ist die genaue Ursache unklar. Eines ist deutlich: In den Kellerräumen des dreistöckigen Hauses wurde nach Angaben der Polizei kein Drogenlabor gefunden. Eine Explosion von Chemikalien ist damit ausgeschlossen. 

Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand auch ein Auto, das sich kurz nach der Explosion mit großer Geschwindigkeit vom Ort entfernt hatte. Nun waren nach Angaben der Polizei auch mehrere Autos der festgenommenen Männer beschlagnahmt worden. Zurzeit werde untersucht, ob das verdächtige Auto dabei war. 

1000 Anschläge im Jahr 

Anschläge mit schwersten Feuerwerkskörpern sind in den Niederlanden keine Seltenheit. Die Polizei rechnet damit, dass es in diesem Jahr mehr als 1.000 solcher Explosionen gibt. Sprengsätze wurden dabei in Hauseingängen und vor Gebäuden gezündet. Bisher wurden dabei keine Menschen verletzt. 

Nach Untersuchungen der Polizei gibt es aber nur in etwa 20 Prozent dieser Anschläge einen deutlichen Hinweis auf eine kriminelle Abrechnung. Zunehmend würden Bürger auch bei privaten Konflikten solche Sprengsätze einsetzen.

© dpa-infocom, dpa:241210-930-313706/1