Apotheken bleiben am Mittwoch zu
Apotheken klagen über zu wenig Geld und zu viel Bürokratie und fühlen sich von der Bundesregierung im Stich gelassen. Deshalb wollen viele am Mittwoch, den 14. Juni 2023, streiken.
Am Mittwoch, den 14. Juni 2023, sind in Bayern Streiks der Apotheken zu erwarten. Alles, was ihr dazu wissen müsst, erfahrt ihr hier.
Apotheken bleiben am Mittwoch zu: Warum?
Wer möglichst ohne Stress noch Medikamente besorgen möchte, sollte das am besten noch am Dienstag, den 13. Juni 2023, oder am Donnerstag erledigen. Etwa 90% also 2.500 Apotheken in ganz Bayern bleiben am Mittwoch geschlossen.
Doch warum streiken die Apotheken?
- Unter anderem, weil ihr Honorar pro rezeptpflichtigem Arzneimittel seit zehn Jahren nicht mehr angepasst wurde, haben viele Apotheker die Nase voll. Immer mehr geben auf.
- An sich kann man sagen, es gibt zu wenig Geld und zu viel Bürokratie.
- Bei dem bundesweiten Protesttag geht es z.B. auch um den Medikamentenmangel, um die Macht der Krankenkassen und darum, dass viele Apotheken schließen, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohne.
Mit dem Protesttag wollen wir zeigen, welche Bedeutung Apotheken für die ortsnahe Arzneimittelversorgung haben
BAV-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann
So sind eure Regionen betroffen
Der Bayerische Apothekerverband rechnet damit, dass sich circa 2.500 von Ihnen am Protesttag beteiligen. Das könnte bedeuten, dass unterm Strich nur rund ein Zehntel aller Apotheken in Bayern geöffnet haben. Die Zahl der Apotheken in Bayern sinkt laut Landesapothekerkammer seit 2010. Demnach gab es in den Jahren zuvor stets etwa 3400 Apotheken; 2022 waren es noch 2882.
Not-Apotheken bleiben geöffnet!
Wichtig ist, dass am Streiktag Notdienst Apotheken geöffnet haben. Hier könnt ihr ohne Termin und Anmeldung an eure Medikamente kommen. Nutzt diesen Service der Apotheken aber bitte nur im Notfall. Welche das in eurer Umgebung sind, könnt ihr hier nachsehen.
Ab 1. Juli geplant: Das E-Rezept kommt
Arztpraxen und Apotheken sollen digitaler werden und deswegen sollen am 1. Juli 2023 die sogenannten E-Rezepte, also elektronische Arztrezepte an den Start gehen. Dann kann der Arzt das Rezept in eine Datenbank eingeben und die Apotheke kann es von da abrufen. Als Patient braucht man dann nur noch die Versichertenkarte oder eine extra Handy App, um das Medikament in der Apotheke abzuholen. Schon bis Ende Juli sollen rund 80 Prozent aller Apotheken an das System angeschlossen sein. Das vertraute alte Papierrezept soll es aber auf Wunsch natürlich trotzdem weiter geben.