Welche besonderen Gottesdienste und Riten es zu Ostern gibt
Symbolträchtige Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen wollen verdeutlichen, was vor mehr als 2000 Jahren nach biblischer Überlieferung in Jerusalem passiert sein soll.


Nürnberg (dpa/lby) - Von der Fußwaschung bis zum Osterfrühstück - in Bayern feiern Christinnen und Christen zunächst die Kartage und dann das Osterfest mit Gottesdiensten und vielen Bräuchen.
Am heutigen Gründonnerstag erinnern die christlichen Kirchen an das letzte Abendmahl, das Jesus der biblischen Überlieferung zufolge mit seinen Jüngern in Jerusalem feierte. Er soll ihnen als Zeichen der Demut die Füße gewaschen haben. Deshalb gehören auch heute noch die symbolischen Fußwaschungen zu vielen katholischen Gottesdiensten, wie das Erzbistum München-Freising mitteilte.
Gedämpfte Glocken in Nürnberg
Am Karfreitag geht es um das Leiden und Sterben Christi. Die Katholiken feiern an diesem Tag keine Messe mit Eucharistie. Es gibt stattdessen Prozessionen wie etwa der bekannte Zug in Lohr am Main in Unterfranken, Kreuzwegandachten und gegen 15 Uhr die Feier vom Leiden und Sterben Christi, so der offizielle Titel. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, leite diese Feier im Münchner Liebfrauendom, teilte seine Pressestelle mit.
In katholischen Kirchen spielen an den Kartagen keine Orgeln und es läuten keine Glocken. In diesem Jahr wartet auch die evangelische Kirche St. Sebald in der Nürnberger Altstadt mit einer Neuerung auf: Die Glocken sind in der Karwoche gedämpft. Dabei werde der Klöppel der Kirchenglocke mit speziellen Lederpolstern umhüllt, teilte die Gemeinde mit. Die Tradition stamme aus England. Der Klang wirke «mystisch, unterbricht die Hörgewohnheit und lädt zum Nachdenken ein», sagte Sebalduskantor Alexander Rebetge.
Nach dem Karsamstag folgen die Gottesdienste, die die Auferstehung Jesu feiern - meist am späten Samstagabend oder am frühen Sonntagmorgen. Die Osternachtfeiern beginnen mit dem Osterfeuer vor dem Kirchentor. Daran wird dann die Osterkerze entzündet, die dann in die dunkle Kirche getragen wird.
Zur katholischen Tradition gehört es, in den Gottesdiensten Speisen segnen zu lassen, etwa Osterlämmer, gefärbte Eier oder Hefekränze. Nach den Osternachtfeiern oder den Ostergottesdiensten am Sonntag laden viele Gemeinden ihre Mitglieder dann zu einem Osterfrühstück ein, wie es beim Erzbistum München-Freising heißt.