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250.000 Menschen bei Demo gegen rechts in München

Allein in München gingen mindestens 250.000 Menschen auf die Straße. Auch anderswo in Bayern gibt es Kundgebungen gegen Rechtsextremismus.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Kundgebungen gegen Rechtsextremismus Sven Hoppe/dpa

München (dpa) - Hunderttausende Menschen sind in Bayern gegen einen Rechtsruck in Deutschland auf die Straße gegangen. Allein bei der größten Kundgebung in München zählte die Polizei rund 250.000 Menschen, die friedlich demonstrierten. Die Veranstalter sprachen sogar von mehr als 320.000 Teilnehmenden. Auch in anderen Städten im Freistaat demonstrierten zahlreiche Menschen gegen rechts. 

Bei strahlendem Sonnenschein zog es Frauen, Männer und Kinder am Nachmittag in Scharen auf die Theresienwiese in München. Viele hielten Plakate hoch. Auf diesen stand unter anderem «Faschismus bekämpft man nicht mit Abschiebungen», «Rassismus und Hass ist keine Alternative», «Bunt statt braun» oder «AfD-Verbot jetzt». Ein Redner aus Österreich warnte vor ähnlichen Verhältnissen wie im Nachbarland. Dort verhandeln die rechte FPÖ und die konservative ÖVP über eine Koalition. 

Breites Bündnis für Vielfalt und Demokratie

Unterstützt wurde die Demonstration für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie aus ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft, vom Filmfest München über Einrichtungen der Kirchen und der Freien Wohlfahrtspflege bis hin zu den Münchner Fußballvereinen FC Bayern und TSV 1860. Erwartet hatten die Veranstalter rund 75.000 Teilnehmende - am Ende kam mehr als dreimal so viele.

Der Münchner CSU-Chef, Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, blieb hingegen explizit fern. Es sei zu erwarten, dass Stimmung gegen die Asyl- und Zuwanderungspolitik der Union gemacht werde, begründete er dies im Vorfeld. 

Demonstrationen auch in Franken

In Nürnberg demonstrierten am späten Nachmittag nach Angaben der Polizei mindestens 20.000 Menschen auf dem Kornmarkt für Demokratie. Darunter waren auch viele junge Leute und Familien mit Kindern. «Wir sind viele», skandierten die Protestierenden. Auf Schildern war unter anderem zu lesen: «Unsere Zukunft soll kunterbunt sein», «Menschenrechte statt rechter Menschen» und «Mehr Herz, weniger Merz.» 

Die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, Gewerkschaften, Wirtschaftsvertreter und Parteien hatten zu der Versammlung aufgerufen. Gerechnet hatten diese mit mehr als 15.000 Teilnehmenden. Weitere Demos waren unter anderem in Würzburg und Kitzingen angemeldet.

© dpa-infocom, dpa:250208-930-369146/2