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Top-Kletterer schlagen Alarm: «Wir brauchen eure Spende!»

Deutschlands Kletterer wollen zur Weltspitze gehören. Die sportlichen Aussichten sind gut - das aber führt zu finanziellen Sorgen. Athletinnen und Athleten veröffentlichen einen drängenden Appell.

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Alexander Megos Angelika Warmuth/dpa

München (dpa) - Deutschland Kletter-Asse stehen vor einer finanziell schwierigen Zukunft und rufen mit einer ungewöhnlichen Aktion um Hilfe. «Wir brauchen eure Unterstützung – wir brauchen eure Spende!», schrieb unter anderem Szenestar Alexander Megos bei Instagram. Die Olympia-Starterin Lucia Dörffel, Bundestrainerin Friederike Kops und weitere Teammitglieder der deutschen Elitekletterer teilten den Beitrag. «Yess, lasst uns diese Helden unterstützen!!!», schrieb Kops dazu.

Hintergrund des Aufrufs ist, dass der Deutsche Alpenverein (DAV) in seinem Budget für Wettkampfsport nicht genug Geld hat, um alle Athletinnen und Athleten regelmäßig zu unterstützen. «Einige von uns müssen mehrere tausend Euro aufbringen, um auf Weltcups starten zu können. Ebenso die Trainingsmaßnahmen: Auch da müssen einige von uns die Reisekosten selber tragen», schrieben die Sportler nun in dem sozialen Netzwerk.

Sportler warnen: Karrieren stehen auf dem Spiel

Die Athletinnen und Athleten führen aus, dass einerseits eine Reform der Struktur und Förderung im DAV verschoben worden sei. «Und zum anderen hat die Deutsche Sporthilfe die Fördersummen teils deutlich gekürzt. In der Folge stehen die Karrieren im Leistungssport bei einigen von uns auf dem Spiel, denn die neuen und zusätzlichen finanziellen Belastungen schaffen nicht alle», hieß es.

Wer konkret bei den Wettkämpfen von dem finanziellen Engpass betroffen sein wird, das ist noch unklar, hieß es vom Alpenverein; voraussichtlich trifft es immer unterschiedliche Leute eher aus der zweiten Reihe. Top-Athleten wie Megos, Dörffel oder Yannick Flohé gehörten nicht dazu - sie schließen sich dem Spendenaufruf vor allem aus Solidarität mit den Teamkameraden an.

Kritik an Förderung auch in anderen Sportarten

Die Geldnot ist auch auf den eigentlich positiven Umstand zurückzuführen, dass immer mehr Kletterinnen und Kletterer in den DAV-Perspektivkader und damit in Richtung Weltspitze vorstoßen. Durch gute Leistungen in den vergangenen Jahren bekam der DAV mehr Quotenplätze für internationale Wettkämpfe. Er will diese nicht unbesetzt lassen und den Sportlerinnen und Sportlern die Chance geben, am Start zu stehen. Nur müsste einige für die dabei anfallenden Kosten - oder einen Teil davon - künftig eben selbst aufkommen.

Immer wieder gibt es Kritik an der Sportförderung hierzulande, auch in anderen Sportarten. In dieser Woche etwa beklagt Emma Hinze, mehrmalige Welt- und Europameisterin im Bahnrad, dass viele mit dem Leistungssport aufhören würden, weil sie studieren oder arbeiten müssten. Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye hatte unlängst gesagt, dass sie trotz ihres Olympiasieges um jedes Trainingsgerät kämpfen müsse.

© dpa-infocom, dpa:250314-930-403428/1