Tödlicher WG-Streit - Lebenslange Haft gefordert
Der brutale Mord an einem 48-Jährigen in Oberfranken sorgte 2023 für Entsetzen. Da er zwei WG-Mitbewohner dazu angestiftet haben soll, könnte ein 41-Jähriger nun für lange Zeit in Haft kommen.
Bayreuth (dpa/lby) - Im Verfahren um den Mord an einem 48-Jährigen aus einer Wohngemeinschaft in Oberfranken hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert. Dies teilte eine Sprecherin des Landgerichts Bayreuth mit.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft soll der 41-Jährige wegen Anstiftung zum Mord in Verdeckungsabsicht sowie gefährlicher Körperverletzung verurteilt werden. Der Verteidiger des Mannes sprach sich für eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung aus. Er verwies zudem auf eine verminderte Schuldfähigkeit seines Mandanten.
Eine Spaziergängerin fand die Leiche des Mannes
Laut Anklage soll der Deutsche in der damaligen Wohngemeinschaft in Mainleus im Landkreis Kulmbach das Sagen gehabt haben. Den 48-Jährigen soll er zusammen mit zwei Mitbewohnern im Februar 2023 im Streit um ein verstopftes Klo lebensgefährlich verletzt haben. Anschließend soll der Mann seine Mitbewohner angewiesen haben, den zu diesem Zeitpunkt bewusstlosen und erkennbar schwer verletzten 48-Jährigen fortzubringen. Das Opfer starb wenige Stunden später in einem wenige Kilometer von der Wohnung entfernten Waldstück. Eine Spaziergängerin fand die Leiche des Mannes dort zwei Tage später.
In einem früheren Prozess war ein Mitbewohner bereits zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Eine Mitbewohnerin hatte wegen Beihilfe zum Totschlag zweieinhalb Jahre Haft bekommen. Das Verfahren gegen den 41-Jährigen war zeitweise eingestellt worden, da er zunächst nicht verhandlungsfähig war. Ein Urteil soll am nächsten Dienstag (11. Februar) verkündet werden.