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Oberammergau: Stückl soll Konzept für Passion vorstellen

Oberammergau treibt seit Monaten die Frage um: Wer leitet die Passion 2030? Der Gemeinderat hat sich noch einmal damit befasst - und es gibt ein erstes Ergebnis.

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Oberammergau vor der Passion 2022 Angelika Warmuth/dpa

Oberammergau (dpa/lby) - Im Gerangel um die Spielleitung für die berühmten Passionsspiele ist Oberammergau einen Schritt weiter. Es sind zumindest erste Weichen dafür gestellt, dass der bisherige Spielleiter Christian Stückl auch die Passion 2030 leiten könnte. 

Der Gemeinderat habe in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, dass Stückl am 10. Oktober den Bürgerinnern und Bürgern sein Konzept vorstellen soll, teilte Werkleiterin Ramona Wegenast mit. «Weitere Konzeptvorstellungen wird es nicht geben.»

Ob es weitere Bewerber gab, blieb offen. Vor knapp zwei Wochen hatte sich der Gemeinderat mit der Bewerbungsfrage befasst, vertagte aber die Bekanntgabe der Bewerber.

Erstmals in Passions-Geschichte schriftliche Bewerbung 

Erstmals in der fast 400-jährigen Geschichte des weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Laienspiels gibt es ein offizielles Bewerbungsverfahren. Bis 8. September konnten Interessenten ihre Bewerbung beim Eigenbetrieb Kultur der Gemeinde einreichen. Gefordert waren Anschreiben, Lebenslauf sowie eventuelle Zeugnisse. 

Dann sollte der Gemeinderat eine Vorauswahl von Bewerbern treffen, die ihre Konzepte auf einer Bürgerversammlung präsentieren sollen. Am 16. Oktober will der Gemeinderat - erneut nicht-öffentlich - entscheiden und das Ergebnis am 17. Oktober vorstellen. 

Drei Bewerber im Vorfeld 

Im Vorfeld waren drei Bewerber im Gespräch. Stückl - bei seiner ersten Passion 1990 jüngster Spielleiter aller Zeiten - hatte sein erneutes Interesse angekündigt. Der 62-Jährige hat das alle zehn Jahre gemäß einem Pestgelübde aufgeführte «Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus» grundlegend reformiert und modernisiert. 

Ebenfalls bewerben wollte sich ursprünglich sein bisheriger Stellvertreter und Ziehsohn Abdullah Karaca. Die beiden sollen sich aber geeinigt haben und wollten sich dem Vernehmen nach als Team in alter Besetzung bewerben. 

Darüber hinaus hatte zumindest im Vorfeld ein weiterer Interessent die Hand gehoben, der aber kaum Erfahrung mit Inszenierungen auf großen Bühnen hat - anders als Stückl, der auch Intendant des Volkstheaters ist, und Karaca, der dort regelmäßig inszeniert hat. 

© dpa-infocom, dpa:241001-930-249067/1