Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Ludwig-Erhard-Büste in der Walhalla - Entscheidung dauert

Etwa 130 Büsten ehren in der Walhalla bedeutende Persönlichkeiten. Zum Beispiel Käthe Kollwitz, Sophie Scholl oder Max Planck. Doch was ist mit Ludwig Erhard?

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Walhalla Armin Weigel/dpa

Fürth (dpa/lby) - Eine Büste des früheren Bundeskanzlers Ludwig Erhard in der Walhalla ist aus Sicht der Stadt Fürth längst überfällig. Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) hat die Staatsregierung erneut dazu aufgerufen, über eine solche Ehrung des aus Fürth stammenden Politikers (1897-1977) zu entscheiden. «Ich halte ihn für einen der bedeutendsten Bayern», begründete Jung. Einen entsprechenden Vorschlag habe er bereits vor fünf Jahren eingereicht. Vor 2028 wird es nach Angaben des Wissenschaftsministeriums aber nichts werden - wenn überhaupt. 

König Ludwig I. hatte die Walhalla in Donaustauf bei Regensburg zwischen 1830 und 1842 im Stil eines griechischen Tempels erbauen lassen. Dort werden laut der Bayerischen Schlösserverwaltung bedeutende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte geehrt - aktuell mit 132 Büsten und 64 Gedenktafeln. Vorschläge für neue Büsten kann jede Bürgerin und jeder Bürger einreichen, muss aber dann auch die Kosten der Herstellung tragen.

Zuletzt kam Max Planck neu dazu

Das bayerische Wissenschaftsministerium bestätigte, dass Ludwig Erhard mit rund 140 anderen Persönlichkeiten auf der Vorschlagsliste stehe. Diese werde die Bayerische Akademie der Wissenschaften prüfen und eine Empfehlung abgeben. Am Ende entscheide der bayerische Ministerrat. «Alle fünf bis sieben Jahre wird eine neue Büste in der Walhalla aufgestellt – zuletzt im Jahr 2022 die Büste von Max Planck. Die nächste Büste wird demnach frühestens 2028 aufgestellt», hieß es aus dem Ministerium. 

Jung dauert das jedoch zu lange. «Ich finde es langsam blamabel für den Freistaat Bayern», sagte er. Ludwig Erhard sei als «Vater des Wirtschaftswunders» und ehemaliger Bundeskanzler eindeutig eine wichtige Persönlichkeit, darüber müsse man aus seiner Sicht nicht jahrelang nachdenken. 

© dpa-infocom, dpa:240926-930-244264/1