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Kripo will 44 Jahre alten Sexualmord an Mädchen weiter lösen

Seit etwa zwei Jahren arbeitet die Kripo in Kempten wieder an einem lange zurückliegenden Gewaltverbrechen. Jetzt rückt ein Schul-Sommerfest in den Blickpunkt - es fand im Juli 1981 statt.

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Mordfall Hurler -/Polizeipräsidium Schwaben Süd/West/dpa

Kempten (dpa/lby) - Im Fall eines seit fast 44 Jahren ungeklärten Mordfalls an einer Schülerin ermittelt die Kripo nun zu einem Sommerfest an einer Kemptener Schule im Jahr 1981. Das Fest fand in einer Förderschule statt, die in Nähe des mutmaßlichen Tatorts lag. Die Ermittler hoffen darauf, dass sich Besucher des Festes - Lehrer, Eltern oder Kinder - melden und als Zeugen vielleicht Hinweise zu dem Verbrechen an der 13-jährigen Sonja Hurler geben können.

Das Mädchen war in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1981 auf dem Weg zur Großmutter, kam dort aber nie an. Etwa drei Monate später wurde die Leiche der Schülerin in der Nähe eines Stadels gefunden, das Kind wurde Opfer einer Sexualtat. «Bis heute konnte der oder die Täter nicht identifiziert werden», teilte die Polizei mit.

Um den Cold Case zu lösen, hatte die Kripo 2022 die Untersuchung des Mordfalls wieder aufgenommen. An den Asservaten des Opfers konnte mit neuen Methoden zunächst eine DNA-Spur gefunden werden, die vermutlich einem Täter zuzuordnen ist. Daher begann dann eine Reihenuntersuchung an Männern aus der Gegend, die damals 14 bis 18 Jahre alt gewesen waren. Die gentechnischen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.

Schulfestbesucher als Zeugen gesucht

Allerdings stießen die Ermittler auch auf das Schul-Sommerfest am 4. Juli 1981 im Stadtteil Thingers. Bei der Veranstaltung unweit des vermuteten Tatorts soll eine Musikkapelle gespielt und sollen etliche Besucherinnen und Besucher gewesen sein, unter anderem Gymnasiasten von mehreren Schulen in Kempten. Für das Fest seien zwei große Zelte aufgestellt worden, berichtete die Polizei.

Die Kripo hofft nun, dass sich die damaligen Gäste erinnern und melden. Vielleicht könnten diese sogar Fotos von dem Schulfest zur Verfügung stellen. «Jede Information – auch vermeintlich unwichtige Details – könnte für die Ermittlungen entscheidend sein», betonten die Beamten.

© dpa-infocom, dpa:250228-930-389875/1