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Erneute Unwetter und Starkregen erwartet

Seit Freitag ziehen Unwetter über Deutschland. Zunächst hat es die Menschen im Südwesten getroffen, doch ab Dienstag müssen auch andere Regionen mit Gewittern und Starkregen rechnen.

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Straßen voller Wasser Bayern Andreas Arnold/dpa

Der Dienstag beginnt in vielen Regionen Deutschlands mit einem bangen Blick in den Himmel. Für einige Gebiete in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland sind Unwetter, Gewitter und Starkregen vorhergesagt. 

Wo findet das Unwetter statt?

Ab Dienstag könnten die Unwetterfolgen auch andere Regionen Deutschlands treffen. 

Der Schwerpunkt liegt diesmal voraussichtlich nicht im Saarland und südlichen Rheinland-Pfalz, sondern etwas weiter im Norden, im Gebiet von der Eifel über Mittelhessen, bis nach Südostbayern.

Meteorologe Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst

Ab dem frühen Nachmittag werden teils heftige Gewitter in einem Streifen von Südost- und Ostbayern über Hessen bis in das nördliche Rheinland-Pfalz und nach Nordrhein-Westfalen erwartet, wie der DWD am Dienstagmorgen mitteilte. Starkregen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmeter können demnach auftreten, örtlich ist auch Starkregen mit 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter möglich. Auch mit Hagel und Sturmböen ist zu rechnen. In der Nacht zu Mittwoch dürften sich Starkregen und Gewitter laut DWD dann in den Nordosten Deutschlands verlagern.

Wie entwickelt sich das Unwetter?

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) wird es in Bayern regnen, besonders ab Mittag gibt es im Norden und Osten starke Gewitter mit der Gefahr von Unwettern durch sehr starken Regen. Das Wetter wird durch ein Tiefdruckgebiet beeinflusst, das über den nordöstlichen Teil Bayerns zieht und feuchte, instabile Luft aus dem Mittelmeerraum mitbringt. In anderen Teilen Bayerns kommt kühlere und stabilere Luft von Westen. 

Im Norden und Osten Bayerns kann es ab Mittag bis zum späten Abend zu schweren Gewittern kommen. Es kann sehr stark regnen, mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit, manchmal sogar mehr. In einigen Stunden könnten mancherorts 40 bis 60 Liter, stellenweise bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fallen. Es kann auch kleinen Hagel und stürmische Böen bis zu 70 km/h geben. In Bezug auf den Wind kann es bis zum Mittag an den östlichen Mittelgebirgen starke bis stürmische Böen bis zu 60 km/h geben. Im Alpenvorland sind am Mittag und Nachmittag ebenfalls starke Böen möglich, die aus südwestlicher bis westlicher Richtung kommen.

Pfingstwochenende voller Hochwasser

Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Im Saarland starb eine 67-jährige Frau, die von einem Rettungsfahrzeug erfasst wurde. Ansonsten kam nach bisherigen Erkenntnissen niemand ernsthaft zu Schaden. Laut Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) mussten die Einsatzkräfte im Saarland rund 4.000 Mal ausrücken.

Schäden im Millionenbereich

Während die aktuelle Krise noch nicht überstanden ist, beginnt sowohl bei den Betroffenen als auch in der Politik bereits die Aufarbeitung. Nach erster Einschätzung habe das Hochwasser Schäden "weit in den Millionenbereich hinein" angerichtet, sagte Rehlinger der Deutschen Presse-Agentur. Das genaue Ausmaß werde man erst richtig erfassen können, wenn das Wasser ganz zurückgegangen sei.

Starkregenlagen wie diese kommen laut DWD-Meteorologe Bauer durch den Klimawandel häufiger vor
. "Die werden häufiger und intensiver, einfach aus dem Grund, dass eine wärmere Atmosphäre mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und dadurch die Niederschläge heftiger ausfallen."

Schon heute ist allerdings klar, dass wir es mit massiven Schäden an privatem Eigentum, aber auch an Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder auch Kitas zu tun haben werden. Wir kämpfen seit wenigen Tagen gegen Wassermassen, werden aber sicherlich Jahre mit den Folgen kämpfen müssen.

Anke Rehlinger

Starkregenlagen wie diese kommen laut DWD-Meteorologe Bauer durch den Klimawandel häufiger vor.

Die werden häufiger und intensiver, einfach aus dem Grund, dass eine wärmere Atmosphäre mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und dadurch die Niederschläge heftiger ausfallen.

DWD-Meteorologe Bauer

Vorbereitung ist alles: Schutzmaßnahmen ergreifen

  • Um euch auf die Unwetter vorzubereiten, solltet ihr folgende Maßnahmen ergreifen: Sichert lose Gegenstände im Außenbereich, überprüft die Funktionsfähigkeit eurer Abflüsse und informiert euch regelmäßig über die aktuelle Wetterlage.
  • Um Hochwasserschäden zu vermeiden, ist es wichtig, Kellerfenster und -türen abzudichten und Wertgegenstände in höher gelegene Stockwerke zu bringen. Überlegt euch auch einen Evakuierungsplan, falls ihr euer Zuhause verlassen müsst.
  • Sobald das Unwetter vorüber ist, dokumentiert alle Schäden für die Versicherung und beginnt mit der Reinigung, sobald es sicher ist. Achtet dabei auf eure Sicherheit und die mögliche Kontamination durch Hochwasser.

NoGos bei Gewitter

  1. Nicht duschen: Alte Häuser mit Metallwasserleitungen können den Blitzschlag leiten. Es ist sicherer, nach dem Gewitter zu duschen, besonders wenn kein Blitzableiter vorhanden ist.
  2. Nicht rennen, sondern hüpfen: Beim Laufen kann ein Spannungsunterschied zwischen den Füßen entstehen, der gefährlich ist, wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt. Hüpfen mit geschlossenen Beinen verringert das Risiko.
  3. In die Hocke gehen: Wenn man nicht fliehen kann, sollte man sich hinhocken und die Beine zusammenhalten, um das Risiko eines Blitzschlags zu minimieren.
  4. Abstand halten: Bei Gewitter in einer Gruppe sollte man Abstand zueinander halten.
  5. Offene Felder und Bäume meiden: Man sollte nicht der höchste Punkt in der Umgebung sein und sich nicht unter Bäume stellen, da diese bei einem Einschlag gefährlich werden können.
  6. Metall vermeiden: Metallgegenstände wie Handys oder Fahrräder können den Blitzstrom leiten und zu Verbrennungen führen.
  7. Bestimmte Sportarten vermeiden: Joggen, Schwimmen, Reiten und Golfen sind bei Gewitter riskant, da sie entweder die Körperhöhe erhöhen oder einen großen Spannungsunterschied zwischen Körperteilen verursachen können.
  8. Sicherer Ort: Ein Haus mit Blitzableiter oder ein Auto, das als Faradayscher Käfig wirkt, bietet Schutz.
  9. Überlebenschancen: Obwohl ein Blitzschlag gefährlich ist, sind die Überlebenschancen für Menschen relativ hoch, da der Körper den Strom über die Haut ableiten kann, die ein guter elektrischer Leiter ist

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